Deutsche Judoka bleiben ohne Medaille‎

SID
Deutschland ist bei der Judo-WM in Paris weiter ohne Einzel-Medaille
© Getty

Auch Heide Wollert hat die Krise der deutschen Judoka bei den Weltmeisterschaften in Paris nicht beendet und die ersehnte erste Medaille knapp verpasst.

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Die Leipzigerin verlor im Kampf um Bronze der Klasse bis 78 kg gegen die Brasilianerin Mayra Aguiar und wurde damit wie schon Miryam Roper am Mittwoch Fünfte.

Der Deutsche Judo-Bund (DJB) hat damit am Samstag in Schwergewicht Andreas Tölzer nur noch eine reelle Chance, um nicht erstmals seit 1965 eine WM ohne Einzel-Medaille zu beenden.

"Platz fünf ist nicht schlecht, trotzdem ärgere ich mich natürlich. Im entscheidenden Moment habe ich den Fehler gemacht", sagte Wollert, nachdem ihr Aguiar nach nur 89 Sekunden Kampfzeit die zweite Bronze-Medaille nach Rotterdam 2009 verdorben hatte.

Malzahn zahlt Lehrgeld

Die erst 19 Jahre alte Brasilianerin, im Vorjahr Vizeweltmeisterin, war zuvor schon im Achtelfinale gegen Luise Malzahn (Halle/Saale) als Siegerin von der Matte gegangen.

Ihre erste Niederlage hatte Wollert im Viertelfinale gegen die spätere Weltmeisterin Audrey Tcheumeo kassiert. Nach 3:06 Minuten Kampfzeit erwischte die 29-Jährige ein fulminanter Beinfeger der jungen Französin. In der Hoffnungsrunde wahrte Wollert danach mit einem schnellen Erfolg gegen die Japanerin Hitomi Ikeda ihre Medaillenchance.

Die EM-Dritte Malzahn gewann bei ihrer zweiten WM immerhin zwei Kämpfe, ehe sie gegen die zwei Jahre jüngere Aguiar im entscheidenden Moment Lehrgeld zahlte. "Ärgelich, dass ich mich so habe überraschen lassen", sagte die 21-Jährige.

Marzok verliert wegen Bestrafung

Unglücklich scheiterte Iljana Marzok (Berlin/70 kg) in der Runde der letzten 16. In einem ausgeglichenen Kampf gegen die Nordkoreanerin Sol Kyeong kassierte die 25-Jährige kurz vor Schluss eine zweite Bestrafung wegen einseitigen Greifens und damit die entscheidende kleine Wertung (Yuko).

"Ich habe mich gut gefühlt, aber irgendwie war im Achtelfinale die Lockerheit weg", sagte Marzok.

Bereits in der ersten Runde war für Aaron Hildebrand Endstation. Der Duisburger verlor seinen Auftaktkampf gegen Ex-Weltmeister Tiago Camilo aus Brasilien durch eine große Wertung nach 3:06 Minuten.

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