DHB-Damen verlieren EM-Finale gegen Holland

SID
Maike Stöckel stolpert über die holländische National-Torhüterin im EM-Finale von Mönchengladbach
© Getty

Die deutschen Hockey-Damen haben den Titelgewinn bei der Heim-EM verpasst. Die Olympiavierten verloren gegen die Titelverteidiger aus den Niederlanden mit 0:3.

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Erzrivale Niederlande hat den Traum der deutschen Hockey-Damen vom zweiten EM-Gold platzen lassen und den Titel erfolgreich verteidigt. Der Rekordchampion gewann das Finale der 10. Europameisterschaft gegen Gastgeber Deutschland in Mönchengladbach mit 3:0 (2:0).

Marilyn Agliotti (8.), Ellen Hoog (24.) und Lidewij Welten (69.) trafen für die Oranjes, die sich damit bereits zum achten Mal zum Europameister auf dem Feld krönten.

Behrmann: "Haben nicht gut gespielt"

Die von Bundestrainer Michael Behrmann trainierte Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), die sich mit dem Finaleinzug immerhin das Olympia-Ticket für London 2012 sicherte, konnte ihr Chancenplus dagegen nicht in Zählbares umsetzen.

"Wir haben heute nicht gut genug gespielt, um die Holländerinnen zu besiegen. Als Mannschaft haben wir insgesamt nicht so funktioniert, wie etwa gegen Spanien", sagte der enttäuschte Bundestrainer: "Dazu kam die schlechte Chancenverwertung, insbesondere bei den Strafecken."

Im Hinblick auf das Minimalziel zeigte sich Behrmann dann allerdings zufrieden: "Wir haben die Olympia-Teilnahme gesichert, das ist ohne Frage ein großer Erfolg."

7300 Zuschauer in Mönchengladbach

Bereits zum vierten Mal in Folge machten die beiden Erzrivalen den kontinentalen Titel unter sich aus. Die Niederlande hatte 2005 in Dublin gewonnen und vier Jahre später im heimischen Amsterdam den letzten seiner sieben EM-Titel gefeiert. Dazwischen triumphierte Deutschland 2007 in Manchester zum bislang einzigen Mal.

7300 Besucher im Gladbacher Hockey-Park, darunter zahlreiche Oranje-Fans, sahen eine temporeiche Finalpartie. Das Spiel der Niederländerinnen wirkte insgesamt ausgereifter und zielstrebiger. Die schnellen Angreiferinnen brachten die nicht immer sattelfest wirkende deutsche Defensive einige Male in arge Verlegenheit.

Deutschland kämpfte und war bemüht, konnte aber die vielen sich bietenden Chancen zunächst nicht nutzen.

Den technisch äußerst versierten Niederländerinnen gehörte die Anfangsphase, Deutschlands Torfrau Yvonne Frank musste bereits nach sieben Minuten nach einem Solo erstmals ihr ganzes Können aufbieten. Bei der anschließenden Strafecke konnte allerdings auch sie den frühen Rückstand nicht verhindern (8.).

In der 21. Minute brachte die niederländische Torfrau Floortje Engels Stürmerin Maike Stöckel im Kreis zu Fall, der Pfiff der Schiedsrichter blieb jedoch aus.

Stöckel vergibt Chance zum Anschluss

Drei Minuten später erhöhte Hoog auf 2:0. Die deutschen Damen investierten viel und erspielten sich gegen Ende der ersten Halbzeit einige Möglichkeiten. Zwei Strafecken blieben allerdings ebenso ungenutzt wie die Chance von Stöckel kurz vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel kam Behrmanns Team entschlossen aus der Kabine und erspielte sich schnell zahlreiche gute Möglichkeiten. Aber selbst eine Serie von drei Strafecken innerhalb von zwei Minuten blieb ohne Torerfolg.

Die Niederlande versuchten mit der Führung im Rücken das Ergebnis zu verwalten und kamen dabei nur noch selten vor das Tor von Frank.

England wird Dritter

Als in der Schlussviertelstunde die Kräfte der Deutschen nachließen, verhinderte die starke Torfrau eine höhere Niederlage. Kurz vor Schluss setzte Welten den Schlusspunkt.

Im kleinen Finale, in dem sich zum vierten Mal in Folge England und Spanien duellierten, hatten die favorisierten Engländerinnen große Mühe, siegten aber letztlich verdient mit 2:1 (0:0). Die Gastgeber der Sommerspiele in London 2012 hatten bereits die drei Duelle zuvor zu ihren Gunsten entschieden.

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