Die Kinder der Großen gehen eigene Wege

SID
Joakim Noah (l.) machte es Vater Yannick nach und wurde Profisportler. Allerdings in der NBA
© Getty

Trevor Gretzky will Profisportler werden, allerdings nicht auf dem Eis, wie einst sein legendärer Vater Wayne. Die Kinder der Großen gehen oft ihren eigenen sportlichen Weg, so wie auch Joakim Noah oder Noah-Gabriel Becker.

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Sein Vater ist eine Legende, und auch Trevor Gretzky will mit dem Schläger in der Hand die Sportwelt erobern - allerdings nicht auf dem Eis.

"Meine ersten Erinnerungen an den großen Sport haben nichts mit meinem Vater zu tun, sondern mit den New York Yankees", erzählte der 18-Jährige im Gespräch mit einem Baseball-Jugendmagazin in den USA.

Als Wayne Gretzky von 1996 bis 1999 für die New York Rangers in der National Hockey League spielte, ging Trevor viel lieber mit seiner Mutter und seinem Bruder Ty ins alte Yankee Stadium in der Bronx. In jenen Jahren gewannen die Yankees dreimal die World Series, und Trevor war völlig klar: "Das wollte ich auch."

Gretzky: "Baseball ist dynamischer"

Heute legt der 18-Jährige, der auch als Quarterback im Football eine hervorragende Figur macht, Wert auf die Tatsache, dass es nicht die Angst vor dem ewigen Vergleich mit seinem Vater war, die ihn zum Baseball getrieben hat.

"Ich finde den Sport einfach dynamischer, klassischer. Man kann viel besser taktieren", sagt Trevor Gretzky, der nach seiner Highschool-Zeit Mitte November einen Vertrag als First Baseman im Team der San Diego State University unterschreiben wird. Damit kann er theoretisch bereits beim Draft 2011 von einem Klub aus der Major League gezogen werden.

Joakim Noah der "African Viking"

Auch in der Familie Noah ging der Sohn einen anderen Weg als der berühmte Vater. 1983 gewann Yannick Noah als einer der erfolgreichsten französischen Tennisprofis seiner Zeit die French Open in Paris, zwei Jahre später brachte seine schwedische Ehefrau Cecilia in New York City Sohn Joakim zur Welt.

Der Filius, ausgestattet mit einem französischen, einem schwedischen und einem amerikanischen Pass, wuchs im Big Apple auf und hatte mit Tennis ungefähr so viel am Hut wie sein Vater mit Basketball: nichts. Auch das sportliche Erbe seines Großvaters Zacharie, in den 60er Jahren Fußball-Nationalspieler von Kamerun, interessierte Joakim kaum.

Bereits in der Highschool-Zeit gehörte Joakim Noah zu den Größten seines Jahrgangs, von Anfang an rissen sich die Basketball- und Streetball-Teams um ihn. Noah fand Gefallen daran, stets zu den Besten zu gehören, und gab sich in Anlehnung an seine elterlichen Wurzeln den Beinamen "African Viking".

Zu Beginn seiner Collegezeit in Florida in den Jahren 2004 und 2005 knickte die Leistungskurve dann etwas ab, erst 2006 kehrte Noah zu alter Stärke zurück. 2007 holte ihn der NBA-Klub Chicago Bulls, wo er kürzlich einen mit 60 Millionen Dollar dotierten Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieb.

Auch Becker will in die NBA

Noah-Gabriel Becker, so benannt nach Yannick Noah und Peter Gabriel, hat ebenfalls einen berühmten Vater und keinerlei Ambitionen, in dessen einstigem Revier zu wildern. In einem Alter, in dem Boris Becker schon dicht vor seinem ersten Wimbledonsieg stand, drängt es seinen ältesten Sohn zum Basketball.

Um die angestrebte NBA-Karriere zu forcieren, wechselte Becker junior auf eine Highschool in Fort Lauderdale/Florida, die traditionell als Sammelbecken für die besten Basketball-Talente des Landes gilt. Auch ein Training mit der Jugend-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball Bundes hat der 16-jährige Noah Becker schon mit Erfolg absolviert.

Und glaubt man dem Boulevard, dann wird auch der elfjährige Brooklyn Beckham nicht dem Wunsch des Vaters entsprechen und auf das Fußball-Internat von Tottenham Hotspur wechseln, sondern viel lieber in den USA Football spielen.

Angeblich haben sich die Los Angeles Cougars schon die Rechte an dem ältesten Sohn von David und Victoria Beckham gesichert. Seine beiden jüngeren Brüder Romeo und Cruz sollen dagegen im Sinne der Familientradition ganz passable Fußballspieler sein.

Gretzky-Sohn strebt Baseball-Karriere an