Der Weg ist frei, gewonnen noch nichts

SID
DOSB-Präsident Thomas Bach ist wieter zuversichtlich
© Getty

Die Olympiabewerbung "München 2018" hat die wichtigsten politischen Hürden genommen. Nun muss das Internationale Olympische Komitee (IOC) überzeugt werden.

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Gewonnen ist noch nichts. Ob die Olympischen Spiele 2018 in München, Garmisch-Partenkirchen und am Königssee stattfinden, entscheidet sich erst am 6. Juli 2011 durch das Votum der etwas mehr als 100 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Doch nach wochenlangen Querelen hat die Bewerbung nun endlich grünes Licht, zumindest von der Politik, auch die Garantien für die Finanzierung liegen vor. "Das ist ein ganz, ganz wichtiger Schritt", sagte DOSB-Präsident und IOC-"Vize" Thomas Bach, "jetzt muss die positive Botschaft weitergetragen werden."

Votum: Mehr als 90 Prozent für Olympia 2018

Deutlich positiv war am Mittwochabend nach dem klaren Votum im Stadtrat von München mit mehr als 90 Prozent Zustimmung auch die Abstimmung im Marktgemeinderat von Garmisch-Partenkirchen verlaufen.

"Ich bin sehr froh über dieses klare und überzeugende Signal. Ich hoffe, dass dieses Ergebnis gerade in der Region der Bewerbung noch einmal einen Schub gibt", sagte "München 2018"-Chef Bernhard Schwank. 25 Ja- und 6 Nein-Stimmen gab es in "GAP". "Diese Zustimmung kann sich sehen klassen", sagte Thomas Schmid, der umstrittene Bürgermeister, der in den vergangenen Monaten nicht immer die beste Figur abgegeben hatte.

Abgestimmt hatten die Politiker über das sogenannte Eckdatenpapier. Dieses ist die Grundlage für das Bewerbungsbuch (Bid Book), das am 11. Januar 2011 an das IOC übergeben werden muss.

Bereits in zwei Wochen können die Münchner und ihre Konkurrenten aus Pyeongchang/Südkorea und Annecy/Frankreich ihre Vision von Olympia 2018 den 205 nationalen Olympischen Komitees bei einem Treffen in Acapulco vorstellen.

Wintersport zeitgemäß und Umweltschonend austragen

"München kann dem IOC und dem internationalen Wintersport stimmungsvolle Spiele anbieten, die zeigen, dass Wintersport zeitgemäß und umweltschonend ausgetragen werden kann", sagte Bach.

Maximal 3,1 Milliarden Euro sollen die Spiele kosten, nach den derzeitigen Kalkulationen sind es 2,826 Milliarden. Rund 1,3 Milliarden Euro werden fällig für die Ausrichtung der Spiele, dafür gibt es Zuwendungen in Höhe von rund 700 Millionen Euro vom IOC.

Die Kosten für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen von derzeit geschätzten mindestens rund 1,5 Milliarden Euro trägt dagegen die öffentliche Hand - die außerdem für Defizite geradestehen muss. "Wir sehen die Risiken, aber die Chancen sind viel größer", sagte Siegfried Schneider, Chef der bayerischen Staatskanzlei.

Schneider (CSU) hat die Kandidatur nahezu im Alleingang gerettet, als er in Garmisch-Partenkirchen Befürworter und Gegner der Spiele zu einem Kompromiss bewegte.

Noch nicht alle Verträge unterzeichnet

In "GAP" fallen im Zuge von Olympia geplante ehrgeizige Objekte weg, die Spiele würden dort nun eine Nummer kleiner ausfallen, ohne aber den Sport zu beeinträchtigen. Noch aber sind nicht alle Verträge unterzeichnet - nach wie vor fehlen ein paar Grundstücke für Parkplätze sowie am Hausberg, wo 2018 die Halfpipe der Snowboarder stehen soll. Das Grundstück, auf dem bei Olympia das Athlethendorf stehen würde, hat die Gemeinde in dieser Woche gekauft.

Einige Abstimmungen sind auch noch nötig. Der Bayerische Landtag berät am 14. Oktober den von der Bayerischen Staatsregierung am Mittwoch beschlossenen Entwurf eines Olympiagesetzes. Vier Tage später beschäftigt sich der Kreistag des Berchtesgadener Landes mit dem Eckdatenpapier, das Bundeskabinett berät darüber am 27. Oktober.

Die Zustimmung gilt in allen Fällen als sicher - nur die Unterstützung der Bevölkerung könnte besser sein, monierte am Mittwoch in München die Grüne Stadträtin Sabine Krieger. Sie betonte: "Man hat vergessen, die Bevölkerung mitzunehmen. Wir müssen mehr Begeisterung wecken"

München: Klares Votum für Olympia 2018