Nguyen holt Platz zwölf im Mehrkampf

SID
Marcel Nguyen gewann 2007 bei der WM in Stuttgart Bronze
© Getty

Der Japaner Kohei Uchimura hat sich bei der Kunstturn-WM in London den Mehrkampftitel gesichert. Der deutsche Vize-Meister Marcel Nguyen belegte am Ende Platz zwölf.

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Fabian Hambüchens Trainings-Kumpel Kohei Uchimura hat bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in London überlegen den Titel im Mehrkampf gewonnen.

Der Japaner, den der derzeit verletzte Reck-Weltmeister in jedem Sommer für ein gemeinsames Trainingslager im fernöstlichen Kaiserreich besucht, siegte mit 91,500 deutlich und ungefährdet vor Lokalmatador Daniel Keatings aus Großbritannien (88,925) sowie dem Russen Juri Riasanow (88,400).

Uchimura mit Abstand der Beste

Vor 5000 Zuschauern ließ der Olympia-Zweite von Peking 2008 an seinem Erfolg nie einen Zweifel aufkommen. Der 20-Jährige aus Tokio übernahm schon nach dem zweiten von sechs Durchgängen die Führung und gab sie in der Olympia-Arena für 2012 nicht mehr ab.

"Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kohei nicht gewinnt", hatte Hambüchen bereits vor der Entscheidung prognostiziert. Uchimura profitierte allerdings davon, dass Mannschafts-Olympiasieger China keinen Mehrkämpfer nach London entsandt hatte.

Nguyen absolviert unauffälligen Wettkampf

Einen eher unauffälligen Wettkampf turnte im Mehrkampf-Finale der 24 besten Athleten Marcel Nguyen. Der deutsche Vize-Meister begann stark beim Sprung, ein verpatzter Healy-Quirl am Barren ließ den Unterhachinger aber zwischenzeitlich bis auf den 21. Platz abstürzen. Am Ende reihte sich der 22 Jahre alte Sportsoldat, betreut von seinem Heimtrainer Waleri Belenki, mit 85,775 Punkten auf Rang zwölf ein.

Unterdessen hat Hambüchen vier Tage nach seinem Bänderriss im linken Fuß bereits wieder mit dem Training begonnen. "Ich mache jeden Vormittag etwa zwei Stunden lang in einem Fitness-Studio Übungen für den Oberkörper", berichtete der Mehrkampf-Europameister am Rande der Welttitelkämpfe.

Hambüchen: Weniger Wettkämpfe in 2010

Der 21-Jährige ist in London nur Zuschauer, nachdem er sich beim Abschlusstraining in der britischen Hauptstadt die Blessur am Fuß zugezogen hatte. Ungeachtet dieser Verletzung will Hambüchen bis zum Ende der WM an der Themse bleiben, "um bei den anderen Athleten genau hinzuschauen, was die so draufhaben."

Die diesjährige Wettkampfsaison ist für den Ausnahmeturner von der TSG Niedergirmes definitiv beendet, für 2010 plant der Olympia-Dritte von Peking die Zahl seiner Wettkämpfe zu reduzieren:

"Ich muss da wohl egoistischer werden. Bisher habe ich mich zu oft auf Kompromisse eingelassen."

Die Weltmeisterschaften werden am Freitag mit dem Mehrkampf-Finale der Frauen fortgesetzt. Einzige deutsche Teilnehmerin ist die deutsche Meister Kim Bui aus Tübingen.

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