Schornberg überraschend zu Gold

SID
Jasmin Schornberg wurde am 7. Apirl 1986 in Lippstadt geboren
© Getty

Paukenschlag im Wildwasserkanal: Slalomkanutin Jasmin Schornberg hat sich in La Seu d'Urgell völlig überraschend WM-Gold erpaddelt. Jan Benzien holte im Canadier Bronze.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Jasmin Schornberg hat mit ihrer überraschenden Goldfahrt bei der WM im spanischen La Seu d'Urgell die drohende Titel-Pleite der deutschen Slalomkanuten verhindert. Die 23-Jährige vom KR Hamm siegte auf der Olympiastrecke von 1992 in den Pyrenäen im Finallauf mit 1,21 Sekunden Vorsprung auf die Spanierin Maialen Chourraut.

"Über die tolle Zeit war ich echt überrascht. Jetzt bin ich ganz oben - das kann ich noch gar nicht fassen", sagte Schornberg. Canadier Jan Benzien (Leipzig) stand als Dritter ebenfalls auf dem Podest.

Für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) gab es somit insgesamt vier Medaillen (1-1-2). In den nichtolympischen Teamwettbewerben hatten die Zweiercanadier Silber und die Frauen um Schornberg Bronze geholt.

Gold-Hoffnung Grimm schon in Quali raus

Kajak-Olympiasieger und Gold-Hoffnung Alexander Grimm war schon in der Qualifikation gescheitert. So musste Studentin Schornberg, Junioren-Weltmeisterin von 2004 und Gesamtweltcup-Gewinnerin von 2007, dem neuen Cheftrainer Michael Trummer die WM-Premiere retten.

Letztmals hatte es für die deutschen Paddler vor 26 Jahren keinen Titel gegeben. Trummer: "So ist es aber eine ordentliche Bilanz."

Die Eltern Heidi und Uli Schornberg freuten sich an der Strecke mit. Die Mutter war einst die Trainerin von Jasmin Schornberg und hatte damals offenbar alles richtig gemacht. Auch wenn die Tochter ein paar ungute Erinnerungen hat: "In Gedanken habe ich sie öfter mit einer Steinschleuder vom Fahrrad geschossen."

Benzien geht volles Risiko

Benzien musste sich dem siegreichen Franzosen Tony Estanguet sowie Michal Martikan aus der Slowakei geschlagen geben. "Ich bin unten volles Risiko gefahren, nur die zwei Olympiasieger waren schneller - ich bin zufrieden", sagte der 27-Jährige.

Claudia Bär (Augsburg) verpasste als Vierte die Bronzemedaille mit 1,45 Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Britin Elizabeth Neave.

Grimm (Augsburg) war im Einzelrennen als 29. ausgeschieden, im Teamwettbewerb landete er im Trio auf einem ebenfalls enttäuschenden fünften Rang. Auch die Athen-Olympiazweiten Marcus Becker/Stefan Henze (Halle/Saale) erreichten nicht das Einzel-Finale. Im Team fehlten rund dreieinhalb Sekunden gegenüber den Slowaken zu Gold.

Deutschland bleibt ohne Goldmedaille