Bolt pro, Gay contra Fehlstart-Regelung

SID
Tyson Gay holte bei der WM 2007 in Osaka drei Mal Gold
© Getty

100m-Weltmeister Tyson Gay hat die IAAF wegen der neuen Fehlstart-Regelung kritisiert. Der US-amerikanische Titelverteidiger warf dem Weltverband vor Beginn der WM Profitgier vor.

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Dreifach-Weltmeister Tyson Gay hat die neue Fehlstart-Regelung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF kritisiert. "Ich bin überhaupt nicht glücklich mit dieser Entscheidung. Ich bin auch nur ein Mensch mit Nerven", sagte der US-Amerikaner und warf der IAAF Profitgier vor: "Warum das Ganze? Leute haben mir erzählt wegen der TV-Zeiten. Aber ich mache das ganze Training doch nicht fürs Fernsehen."

Gays ärgster Rivale, Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt, begrüßte dagegen die neue Regel. "Ich finde, dass es dem Sport hilft. Für einige wird die Umstellung sicher problematisch, aber nicht für mich", sagte der Weltrekordler am Donnerstag. Der 22-Jährige kommt traditionell langsam aus den Startblöcken und würde von der neuen Regel wohl profitieren.

Gay prophezeit langsamere Sprintzeiten

Der Weltverband hatte am Mittwoch auf seinem 47. Kongress beschlossen, dass ab Januar 2010 jeder Fehlstart zur sofortigen Disqualifikation des jeweiligen Athleten führt. Derzeit ist noch ein Fehlstart pro Rennen erlaubt.

"Die Gefahr ist groß, dass man wegen eines Fehlers ausscheidet, vielleicht sogar bei einem großen Rennen. Das wäre echt traurig", sagte Gay, der bei College-Rennen in Arkansas bereits Erfahrungen mit dieser Regelung gemacht hat.

Er sei damit schlechter gewesen als sonst, sagte der 27-Jährige und prophezeite für die Zukunft generell langsamere Sprint-Rennen: "Jeder wird am Start denken: Wenn ich jetzt zucke, bin ich draußen. Es wird viele mental beeinflussen."

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