Für Heidler war es "ein geiler Wettkampf"

SID
Betty Heidler gewann beim Hammerwerfen der Frauen Silber
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Obwohl Betty Heidler ihren WM-Titel verteidigen wollte, war die Freude über Silber riesig. Im Interview sprach die Berlinerin über den "schönste Wettkampf in meiner Laufbahn."

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Für Hammerwerferin Betty Heidler war es "ein geiler Wettkampf", bei dem sie am Ende "zwar Gold verloren, aber Silber mit deutschen Rekord gewonnen" hat. Im Interview sprach die Berlinerin über die Erfahrung, vor heimischem Publikum in Berlin zu werfen, und wie sie sich nach dem enttäuschenden Abschneiden in Peking gesteigert hat.

Frage: Frau Heidler, Silber bei der WM. Glückwunsch. Wie lange ging die Feier?

Heidler: Puh, die Nacht war anstrengend. Wir sind nach dem Wettkampf ins Hotel gefahren, haben geduscht und dann gings ab ins deutsche Haus und in den Champions Club. Gegen 5.00 Uhr war ich zurück.

Frage: Haben Sie Gold verloren oder Silber gewonnen?

Heidler: Ich habe zwar die Goldmedaille verloren, aber Silber mit deutschem Rekord gewonnen. Ich bin einfach nur happy. Das war ein geiler Wettkampf, der schönste in meiner Laufbahn. Ich habe eine super Serie hingelegt und konnte mich noch steigern.

Frage: Wie haben Sie reagiert, als die Polin Anita Wlodarczyk mit 77,96m Weltrekord warf?

Heidler: Da bin ich ganz cool geblieben. Ich habe mich nicht davon beeindrucken lassen und versucht, mich noch anzupirschen. Ein bisschen ist das ja gelungen.

Frage: Wie haben Sie die Stimmung erlebt?

Heidler: Das war toll. Ich bin in Berlin geboren, deshalb war es für mich etwas Besonderes. Rund 100 Freunde und Bekannte waren hier. Und die Stimmung auf den Rängen war großartig. Da waren fünf Jungs, von denen jeder auf seinem Oberkörper einen Buchstaben von meinem Namen aufgemalt hatte. Da wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte.

Frage: Wollten Sie es auch Ihren Kritikern zeigen, die sie zuletzt angegriffen hatten?

Heidler: Ja, viele haben gesagt, ich sei nicht nervenstark genug. Das habe ich heute widerlegt. Deshalb war der Wettkampf auch so wichtig, weil ich mir selbst bewiesen habe, dass ich mit Druck fertig werden kann.

Frage: Was hat dazu geführt, dass es jetzt wieder besser läuft?

Heidler: Wir haben nach der Enttäuschung von Olympia 2008 analysiert, was alles schief gelaufen war. Die Folge war, dass ich mich mehr auf die Arbeit konzentriert habe. Nach dem WM-Sieg 2007 gab es viele Anfragen und Einladungen. Ich habe meinen Sport vernachlässigt. Mittlerweile hat der Sport wieder Priorität. Für einen PR-Termin verlege ich mein Training nicht mehr.

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