Hockey-Herren ziehen in EM-Finale ein

SID
Philipp Zeller schoss im EM-Halbfinale gegen Spanien das 2:1-Siegtor für Deutschland
© Getty

Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft steht vor einem historischen Triple. Nach Olympiasieg und Weltmeistertitel treffen die deutschen Herren nun im EM-Finale auf England.

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Die deutschen Hockeyherren haben es der Damenmannschaft nachgemacht und sind bei der Europameisterschaft in Amsterdam ebenfalls in das Endspiel eingezogen.

Der Olympiasieger und Weltmeister bezwang im Halbfinale Spanien 2:1 (0:0). Christoph Menke (48.) und Philipp Zeller (61.) mit der ersten Strafecke schossen die Tore für das Team von Trainer Markus Weise, das im Endspiel am Sonntag (15.30 Uhr) nun ein bislang noch nie erreichtes Titel-Triple anstrebt.

Endspielgegner ist England, das sich im ersten Halbfinale etwas überraschend 2:1 (1:1, 1:0) nach Golden Goal gegen Titelverteidiger Niederlande durchsetzte. In der Vorrunde hatten sich beide Teams 4:4 getrennt.

Damen gegen Niederlande im Finale

Der Erfolg für den Deutschen Hockey-Bund (DHB) ist damit komplett. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) spielen auch die deutschen Damen wieder um den Titel.

Ihr Gegner im Finale ist wie beim Überraschungstriumph vor zwei Jahren wieder die Niederlande. Mit dem Vordringen in die Halbfinals hatten beide Teams in dem nacholympischen Aufbaujahr bereits ihr Minimalziel, die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2010, erreicht.

Stark verbessert gegenüber Österreich-Spiel

Die deutschen Herren präsentierten sich gegenüber dem schwachen Auftritt im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen Österreich in der Partie gegen die Iberer völlig verwandelt. Von Anfang an gingen sie voll konzentriert in das Spiel. In der Abwehr überzeugten Philipp Zeller und der junge Berliner Martin Häner mit starken Aktionen.

Im Mittelfeld konnte sich das deutsche Team allerdings zunächst nur selten in Szene setzen. Da auch die Spanier taktisch äußerst diszipliniert zu Werke gingen, blieben Torchancen auf beiden Seiten lange Zeit aus.

Gegen Ende der ersten Halbzeit verstärkte der Olympiazweite den Druck und erspielte sich die ersten Torchancen. Olympia-Held Max Weinhold im Tor musste zweimal bei Schüssen von Pol Amat (29.) und Eduatrd Tubau (32.) klären.

Keine Tore in Halbzeit eins

Die erste Strafecke für Spanien wurde zwei Minuten vor der Halbzeit von der deutschen Abwehr abgelaufen. In der 22. Minute hatte das deutsche Team jedoch viel Glück, als ein "Stecher" von Eduard Arbos an der Latte landete.

Auf der anderen Seite tauchte allein Matthias Witthaus in der 19. Minute einmal gefährlich im Schusskreis auf. Der Krefelder war allerdings zu weit abgedrängt und konnte Spaniens Torwart Francisco Cortes nicht ernsthaft gefährden.

Deutschlands Topstürmer Christopher Zeller hatten die spanischen Abwehrspieler zunächst insgesamt gut im Griff, auch weil dem Kölner die gefährlichen Anspiele aus dem Mittelfeld fehlten.

Siebenmeter gegen Deutschland

Nach dem Wechsel forcierten die Spanier weiter die Offensive. Eine weitere Strafecke konnten sie aber nicht nutzen, außerdem blieb Weinhold stets aufmerksam.

Deutschland wartete jetzt vor allem auf Konter und schlug in der 48. Minute zu. Nach einem Angriff über die linke Seite bediente Moritz Fürste Menke mit einem Traumpass. Der Gladbacher musste vor dem Tor nur noch den Schläger hinhalten.

Erst ein Siebenmeter nach einem schweren Abwehrfehler durch Tobias Hauke brachte Spanien wieder ins Spiel. Doch dann schlug Zeller mit seiner ersten Eckenchance zu.

England überraschend im EM-Finale