Wasserballer scheiden gegen die USA aus

SID
Marc Politze ist mit der Tochter seines Trainer Hagen Stamm verheiratet
© Getty

Die deutschen Wasserballer haben das WM-Halbfinale und damit die Medaillen verpasst. Das Team von Bundestrainer Hagen Stamm unterlag in der Runde der letzten Acht den USA mit 5:8.

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Nach dem geplatzten Traum der deutschen Wasserballer von der ersten WM-Medaille seit 27 Jahren war Bundestrainer Hagen Stamm mächtig sauer - nicht auf die eigenen Spieler, sondern auf die Schiedsrichter.

"Wir sollten heute keine Chance bekommen. Wir waren wohl im Halbfinale nicht erwünscht", schimpfte Stamm nach dem 5:8 (2:1, 0:1, 1:5, 2:1) gegen den Olympiazweiten USA und bezeichnete "zahlreiche Entscheidungen der Unparteiischen als fragwürdig".

Stamm zieht positives Fazit

Stamm zog nach dem Viertelfinal-Aus in Rom trotzdem ein positives Fazit. 'Wir wollten unter die besten Acht. Das hat geklappt. Das ist super', sagte der Coach: "Jetzt wollen wir uns in den Spielen um Platz fünf noch so teuer wie möglich verkaufen."

Dort trifft die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) am Donnerstag voraussichtlich auf Kanada. "Gegen die haben wir nach der Niederlage in der Vorrunde noch eine Rechnung offen", sagte Stamm.

Revanche für Peking verpasst

Gegen die USA verpasste das DSV-Team die Revanche für das Vorrunden-Aus bei Olympia in Peking. Dabei hatte die Mannschaft gut angefangen und bis zum 3:2 zu Beginn des dritten Viertels sogar in Führung gelegen. Doch mit zwei Distanzschüssen wendeten die US-Boys das Blatt. "Danach sind wir leider eingebrochen", sagte Stamm:"'Da war die Motivation dahin."

Zuvor hatten die Wasserballer beim Remis in der Vorrunde gegen den ebenfalls im Viertelfinale gegen Serbien gescheiterten Olympiasieger Ungarn ein Remis abgetrotzt und in der Zwischenrunde den Europameister und Olympiavierten Montenegro ausgeschaltet.

Kapitän Politze ist enttäuscht

"Wenn man der Medaille immer näher kommt und es dann nicht klappt, ist man natürlich immer etwas enttäuscht", sagte Kapitän und Italien-Profi Marc Politze und machte aus der Gefühlslage kein Geheimnis.

Politze war mit zwei Toren bester deutscher Werfer. Zudem trafen Fabian Schroedter, Marko Savic und Sören Mackeben vom deutschen Rekordmeister Wasserfreunde Spandau.

Letzte WM-Medaille 1982

Die letzte Medaille bei einer WM hatte die deutsche Mannschaft beim dritten Platz 1982 in Guayaquil gewonnen. Zwei Jahre später folgte Olympiabronze in Los Angeles. Bei beiden Erfolgen war Stamm als einer der weltbesten Centerspieler im Wasser mitverantwortlich gewesen.

2004 bei Olympia in Athen hatte er die Auswahl beim Debüt als Coach auf Platz fünf geführt. "Vielleicht können wir zumindest den Platz ja hier wiederholen", sagte Stamm.

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