Sturm hofft noch immer auf Abraham

SID
Felix Sturm steigt im April wieder in den Ring
© Getty

Nach den Querelen im vergangenen Jahr hat Weltmeister Felix Sturm immer noch Hoffnung auf einen Kampf gegen Arthur Abraham. Die Lösung der TV-Problematik sei Aufgabe der Promoter.

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Den Herausforderer vor Augen, das Prestigeduell im Hinterkopf: Vier Wochen vor seiner Titelverteidigung gegen den Japaner Koji Sato am 25. April in Krefeld hofft Box-Weltmeister Felix Sturm weiter auf einen Vereinigungskampf gegen IBF-Champion Arthur Abraham.

"Ich würde gerne gegen ihn boxen. Das war auch schon immer so", sagte Sturm am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Köln.

"Unsportlich und unprofessionell"

Allerdings sitzt bei dem 29 Jahre alten Mittelgewichts-Champion des Weltverbandes WBO die Enttäuschung über das Verhalten von Abraham-Promoter Wilfried Sauerland immer noch tief: "Wie das alles damals abgelaufen ist, war unsportlich und unprofessionell."

Ende des vergangenen Jahres hatte es hitzige Diskussionen über einen Kampf der beiden herausragenden Faustkämpfer gegeben, die zu den besten Boxern in einer der klassischen Gewichtsklassen gehören.

Beide stehen im angesehen "Ring Magazin" unter den besten drei der Welt.

Millionen-Angebot abgelehnt

Sauerland hatte Sturm 2,5 Millionen Euro Gage für das Duell angeboten, allerdings gleichzeitig mit einem Ultimatum versehen.

Als Sturm-Promoter Klaus-Peter Kohl das Angebot als unseriös ablehnte, wurde Sturm aus Reihen des Sauerland-Boxstalls Feigheit vorgeworfen.

Zusätzliche Probleme hatten die TV-Verträge der Boxer gemacht. Abrahams Kämpfe werden von der "ARD" übertragen, Sturm kooperiert mit dem "ZDF".

Zunächst K.o.-Schläger ais Japan

Doch bevor es wieder Diskussionen über den aus sportlicher Sicht überfälligen Kampf geben kann, muss Sturm erst einmal Koji Sato bezwingen.

Kein Selbstläufer, immerhin gilt Sato, der erstmals in Europa boxt, in seiner Heimat als Shootingstar. Der unbesiegte Japaner beeindruckt dabei mit einer für die Gewichtsklasse ungewohnt hohe K.o.-Quote: 13 seiner 14 Profikämpfe beendet Sato vorzeitig.

"Noch einmal eine Schippe draufgelegt"

"Er ist ein gefährlicher Mann, der auf den entscheidenden Schlag wartet", sagt Sturm über seinen Gegner. Doch nicht nur deshalb hat der in 34 Profikämpfen 31-mal siegreiche Leverkusener in der bisherigen Vorbereitung "noch einmal eine Schippe draufgelegt."

Seit knapp zehn Wochen bereitet sich Sturm zusammen mit Konditionstrainer Clive Salz in Köln auf den Kampf vor. Von der auf das Gramm abgestimmten Ernährung bis zur professionellen Leistungsdiagnostik überlassen die beiden nichts dem Zufall.

"Das ist wie die Feinabstimmung bei einem Formel-1-Wagen", erklärt Salz: "Das funktioniert aber nur, wenn der Sportler mitzieht."

Von 82 auf 72 Kilogramm

Vor allem auf Ernährung legt der Trainer besonderen Wert. Immerhin muss Sturm innerhalb der 14 Wochen dauernden Vorbereitung von knapp 82 kg auf sein Kampfgewicht von etwa 72 kg kommen, ohne an Substanz zu verlieren.

"Einmal hat mich Felix aus dem Supermarkt angerufen, weil er keinen Kabeljau bekommen hat und er wissen wollte, ob er auch anderen Fisch essen kann", erzählt Salz, der genau weiß, wie es seinem Schützling derzeit geht: "Er führt eigentlich 24 Stunden am Tag einen Kampf gegen sich selbst."

Ab kommenden Montag steht dann in Hamburg das Sparring auf dem Programm. Und Sturm lässt keine Zweifel aufkommen, wozu die brutale Quälerei dienen soll: "Ich fühle mich jetzt schon topfit. Doch das Einzige, was am Ende zählt, ist das Ergebnis."

Ein K.o.-Schläger für Sturm