DLV mit 38 Athleten bei Hallen-EM in Turin

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Hochspringerin Ariane Friedrich führt das DLV-Team in Turin an
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Insgesamt 38 deutsche Leichtathleten sind bei der Hallen-EM in Turin dabei. Angeführt wird das DLV-Aufgebot von Hochspringerin Ariane Friedrich und Stabhochspringer Danny Ecker.

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Knapp sechs Monate vor der Heim-WM in Berlin (15. bis 23. August) ist der Generationswechsel in der deutschen Leichtathletik im vollen Gange.

Angeführt von der weltweiten Nummer eins im Hochsprung, Ariane Friedrich, und Stabhochsprung-Titelverteidiger Danny Ecker nominierte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die mit einem Durchschnitssalter von 25,3 Jahren jüngste Nationalmannschaft der Geschichte für die Hallen-EM in Turin (6. bis 8. März).

Dort sollen 38 Athleten (24 Männer/14 Frauen) das Ergebnis von Birmingham 2007 übertreffen, als es außer dem Gold von Ecker drei weitere Medaillen gab.

Harksen: "Wir haben wieder Siegertypen"

"Wir erleben in vielen Disziplinen einen Generationswechsel. Junge Athleten nutzen ihre Chance", sagte der für die Läufe zuständige Chef-Bundestrainer Rüdiger Harksen schon zum Abschluss der Hallen-DM am Sonntag in Leipzig. "Wir haben wieder Siegertypen."

Sein für die technischen Wettbewerbe zuständiger Kollege Herbert Czingon meinte: "Wir sind in Richtung WM in Berlin ein gutes Stück vorangekommen." Spätestens im August soll die Olympiapleite mit nur einer Bronzemedaille durch Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg) vergessen gemacht werden.

Die Hallen-EM dient dabei laut Harksen wie schon die DM als "Beschleunigungsstation". Fünf deutsche Athleten stehen im Vorfeld in den Europa-Bestenlisten unter den Top-Drei.

Neben der Frankfurterin Friedrich, die gleichauf mit Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien/beide 2,05m) liegt, sind es Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) mit ihrem am Sonntag erzielten deutschen Rekord von 4,71m als Zweite, sowie jeweils als Dritte die Kugelstoßer Ralf Bartels (Neubrandenburg/20,14) und Denise Hinrichs (Wattenscheid/19,25) plus Weitspringer Sebastian Bayer (Bremen/8,13).

Friedrich visiert Goldmedaille an

"Es ist schwer, meine Erwartungen im Zaum zu halten. Eine Medaille wäre super und natürlich will ich um Gold kämpfen, keine Frage", meint Hochspringerin Friedrich, deren Leistungen in diesem Winter absolute Weltklasse sind.

In Karlsruhe schlug sie vor Wochenfrist mit 2,05 Weltmeisterin Vlasic und scheiterte in Leipzig nur hauchdünn an 2,06m - einer Höhe, die in der Geschichte erst sieben Springerinnen überflogen. "Ich versuche, die 2,05 zu bestätigen. Wenn mich in dem Bereich festigen kann, sind wir einen Schritt weiter."

Gute Medaillenchancen haben in Turin neben der Olympiasiebten Friedrich und dem Quartett auf einer europäischen Spitzenposition aber auch die Stabhochspringer Ecker (Leverkusen) und Studenten-Weltmeister Alexander Straub (Filstal/beide 5,80), Andre Niklaus (Berlin), Petra Lammert (Neubrandenburg) mit der Kugel sowie der Hochsprung-Olympiafünfte Raul Spank (Dresden).

"Wir könnten sogar eine Medaillenzahl im zweistelligen Bereich holen. Aber nageln sie mich da bitte nicht fest", sagte Czingon in Leipzig. Sein Kollege Harksen zog an dieser Stelle zweifelnd die Stirn in Falten