Vizeweltmeisterin Annika Lurz sieht für die Zukunft des deutschen Schwimmsports schwarz und hat die Führung des deutschen Verbandes DSV vor der Präsidiumssitzung am Freitag in Frankfurt/Main scharf attackiert.
"Wenn man großartig etwas ändern und der DSV den Anschluss an die Weltspitze irgendwann mal wieder schaffen will, dann sollte man auch mal über das Präsidium nachdenken", sagte Lurz im Interview mit dem "Kicker".
Lurz kritisiert Ausrüster
Während die DSV-Spitze nach der fristlosen Kündigung des Vertrags am Montag von Sponsor adidas abgetaucht ist und noch keine Stellungnahme abgegeben hat, kritisierte Lurz im Anzug-Streit sowohl den Verband als auch den langjährigen Ausrüster.
"Vor Olympia wurden wir kräftig vom DSV eingeschüchtert, wir haben Disziplinarverfahren und Strafgelder angedroht bekommen", erklärte Lurz und ließ auch kein gutes Haar an adidas.
"Die Anzüge sind nicht erst seit gestern schlecht, sondern wir sagen das bereits seit 2006. Wir haben unsere Mithilfe zur Verbesserung angeboten, diese wurde aber nicht wahrgenommen. Da hat sich gar nichts getan", wetterte Lurz gegen den Sportartikelhersteller.
Freie Anzugwahl für alle gefordert
Lurz sprach sich in Zukunft wie viele andere Schwimmer für eine freie Anzugwahl aus. "Der Anzug ist nun mal unser Sportgerät, so wie bei den Fußballern die Schuhe - da sollte freie Anzugwahl sein", meinte Lurz.
Die 29-Jährige selbst will sich in Zukunft mehr auf das Freiwasserschwimmen konzentrieren, bei dem ihr Schwager Thomas seit Jahren einer der erfolgreichsten Athleten ist.