UCI-Gesundheitspässe werden erstmals ausgewertet

SID

Der Radsport-Weltverband UCI hat eine Auswertung der vor dieser Saison eingeführten Gesundheitspässe in Auftrag gegeben.

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Derzeit lässt die UCI die Daten von rund 800 Profis prüfen, wobei noch im November die Empfehlungen der Experten vorliegen sollen. Dann könnten laut UCI erstmals Sanktionen aufgrund verdächtiger Profile verhängt werden, ohne dass ein positiver Test vorliegt.

Regelmäßige Bluttests Pflicht

Die UCI hatte als erster Sportverband den Gesundheitspass für das laufende Jahr eingeführt und die Fahrer der ProTour-Rennställe zur regelmäßigen Datenerfassung in Form von Blut- und Urintests verpflichtet.

Die Fahrer unterzogen sich in der abgelaufenen Saison durchschnittlich acht Kontrollen. Vereinzelt seien Pässe sogar zu hundertseitigen Dossiers angewachsen, hieß es.

Zwar nannte die UCI keine Zahl verdächtiger Profis, machte aber zugleich kein Geheimnis daraus, dass es solche gibt. "Für uns ist es wichtig, dass die ersten Fälle solide abgehandelt werden", erklärte Anne Gripper als Leiterin der Anti-Doping-Kommission der UCI: "Das kann viel Zeit und Umsicht verlangen, weil die Ergebnisse einer wissenschaftlichen und rechtlichen Prüfung standhalten müssen."

UCI-Pressesprecher Enrico Carpani erläuterte die weitere Vorgehensweise: "Die Experten werden ihre Empfehlungen abgeben und danach wird die Anti-Doping-Kommission der UCI entscheiden, ob ein Verfahren wie bei einer klassischen Dopingkontrolle eingeleitet wird."

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