Buschbacher neuer Cheftrainer beim DRV

SID
Rudern, DRV
© DPA

Hartmut Buschbacher soll den Deutschen Ruderverband (DRV) als neuer Schlagmann zurück auf Erfolgskurs führen.

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Rund einen Monat nach der historischen Schlappe von Peking, wo der DRV erstmals seit 1956 ohne Goldmedaille geblieben war, wurde der 50 Jahre alte ehemalige DDR-Coach als neuer Cheftrainer für alle vier Wettkampfbereiche vorgestellt.

Mit Hilfe des erfahrenen Ruder-Lehrers will der einstmals als Erfolgsmodell gepriesene Verband spätestens bei den nächsten Olympischen Spielen in London 2012 wieder an alte Erfolge anknüpfen.

Zusätzliche Umbauarbeiten 

"Er ist voll verantwortlich für den gesamten Leistungssport", sagte Verbandschef Siegfried Kaidel in Frankfurt/Main. Mit Roland Baar holte er zudem einen seiner schärfsten Kritiker ins Boot.

Bei dieser Personalie will es der DRV jedoch nicht bewenden lassen. Zusätzliche Umbauarbeiten sollen zu einem deutlichen Aufwärtstrend beitragen. "Der DRV muss sich professioneller aufstellen", befand Kaidel.

Im Oktober will er sein Konzept, das zwei ehrenamtliche Koordinatoren für die Bereiche Leistungssport und Stützpunkte sowie die Einstellung eines hauptamtlichen Generalsekretärs vorsieht, dem Vorstand zur Abstimmung vorlegen. Noch gibt es jedoch Vorbehalte.

"Das muss diskutiert werden. Teile des Gesamtgremiums teilen diese Vorschläge noch nicht", klagte Kaidel. Er verknüpfte seine Zukunft als Verbandschef mit der seines Konzeptes: "Es muss eine Einigung geben oder ich muss die Konsequenzen ziehen."

Buschbacher schmeißt in Shandong hin

Mit Buschbacher entschied sich Kaidel für einen erfahrenen Strategen. Der neue DRV-Hoffnungsträger coachte von 1987 bis 1989 die DDR-Nationalmannschaft. Danach zeichnete er als Cheftrainer der US-Frauen verantwortlich.

Seine derzeitige Tätigkeit als Trainer in der chinesischen Provinz Shandong will er trotz eines Vertrages bis 2009 in den nächsten Tagen beenden.

"Wir Ruderer waren immer dann gut, wenn wir alle in einem Boot sitzen", sagte Buschbacher in Anspielung auf das problematische Eigenleben, das viele Stützpunkte in den vergangenen Jahren geführt hatten.

Bei der Finanzierung der neuen Trainer-Stelle greift der DOSB dem klammen Verband unter die Arme. Allerdings steht die Unterschrift von Buschbacher unter den Vertrag noch aus. "Bisher haben wir uns nur per Handschlag geeinigt", sagte Kaidel.

Schmidt als Generalsekretär

Als hauptamtlicher Generalsekretär ist Renko Schmidt vorgesehen. Dessen ungeachtet sollen der zuletzt heftig kritisierte Sportdirektor Michael Müller und der Sport-Vorsitzende Stefan Grünewald-Fischer im Amt bleiben. Darüber hinaus wird ein ehrenamtlicher Expertenkreis unter Führung von Roland Baar gebildet.

Der einstige Schlagmann und mehrfache Weltmeister war noch in Peking als härtester Kritiker des DRV in Erscheinung getreten. Kaidel ist daran gelegen, dass sich die nach Peking entstandenen Wogen wieder glätten: "Ich reiche jedem die Hand."