Rückschlag für Bradl: Defekt stoppt Aufholjagd

SID
Bradl, Motorrad-WM
© Getty

Siegesjubel in Brünn, Ausfall in Misano: Die Bäume in der Motorrad-Weltmeisterschaft wachsen auch für Stefan Bradl nicht in den Himmel.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Während sich Weltmeister Gabor Talmacsi (Ungarn) beim Großen Preis von San Marino in Misano als Sieger der 125-ccm-Klasse feiern ließ, hockte Bradl geknickt in seiner Box.

"Ein Podiumsplatz war möglich, aber gegen einen Defekt kann man nichts machen. Der hat jeden in dieser Saison schon mal erwischt", sagte der Zahlinger, der in der WM-Wertung auf Platz vier zurückfiel.

Dafür konnte Sandro Cortese am Ende lächeln. Bedingt durch die Ausfälle vor ihm fahrender Piloten kam der Berkheimer doch noch auf Platz sieben, von wo er aus ins Rennen gegangen war, und erfüllte damit zumindest in Ansätzen die Forderung der Sponsoren nach Spitzenergebnissen.Immerhin hat sich der Italo-Schwabe mit beständigen Leistungen im WM-Klassement mittlerweile bis auf Rang acht vorgearbeitet.

Rossi feiert Heimsieg

Einen vielumjubelten Heimsieg feierte in der "Königsklasse" MotoGP Valentino Rossi. Der Italiener baute seine Führung im Gesamtklassement auf 75 Zähler vor Titelverteidiger Casey Stoner (Australien/Ducati) aus, der klar in Führung liegend stürzte.

Das Rennen der 250-ccm-Klasse gewann der Spanier Alvaro Bautista (Aprilia). Der Chemnitzer Toni Wirsing holte auf Honda als 14. seine ersten beiden WM-Punkte in dieser Klasse. In der WM-Wertung baute der Italiener Marco Simoncelli (Gilera) als Tagesfünfter seinen Vorsprung vor dem gestürzten Mika Kallio (Finnland/KTM) auf 26 Zähler aus.

Mit dem Ausfall aber scheint für Bradl die leise Hoffnung auf den Titel endgültig gestorben zu sein. Sie war noch einmal aufgekeimt, nachdem Spitzenreiter Mike de Meglio (Frankreich) gestürzt war, während Bradl von Startplatz elf bis auf drei nach vorn fuhr.

"Die zwei ganz vorn waren weg, aber danach war ich sehr gut dabei", beschrieb der 18-Jährige sein Rennen. In der 16. Runde aber kam das Aus.

Elektronikprobleme bei Bradl

"Vor der Kurve nach der langen Geraden wollte ich das Gas wegnehmen, da ging der Motor aus. Es war definitiv kein Kolbenklemmer, wir gehen von einem Elektronik-Problem aus", analysierte Bradl, der sich weniger über seine Leistung, dafür mehr über das gesamte Rennwochenende ärgerte.

"Im Training haben wir viel getestet, eine neue Gabel eingebaut. Das braucht alles Zeit und hat mich auch einen besseren Startplatz gekostet. Immer so einen Husarenritt von hinten bis ganz nach vorn wie in Brünn und hier kann ich nicht leisten", sagte der Aprilia-Pilot auf die nächsten Rennen vorausblickend.

Einen WM-Punkt holte sich überraschend Wild-Card-Pilot Jonas Folger. Der KTM-Fahrer aus Schwindegg fuhr ein couragiertes Rennen und hat nun alle Chancen, auch die restlichen Saison-Wettbewerbe zu bestreiten. Die Team-Führung will darüber kurzfristig entscheiden.