Kaymers Monster-Runde

Von Florian Regelmann
Martin Kaymer, US Open, Golf
© Getty

München - Als Martin Kaymer nach seiner 75er-Auftaktrunde am zweiten Tag der US Open in Torrey Pines gleich zu Beginn zwei Bogeys notieren musste, schien auch sein zweites Major-Abenteuer vor dem Wochenende zu Ende zu gehen.

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Kaymer lag bei sechs über Par und trotz soliden Spiels war immer noch kein einziger Birdie-Putt gefallen. Verständlich, wenn da Frust aufkommt.

Aber statt die Nerven zu verlieren, zeigte der 23-Jährige die Qualität, die ihn neben seinen spielerischen Fähigkeiten so auszeichnet. Er blieb ruhig, kämpfte sich zurück und wurde belohnt.

Kaymer gelangen auf dem Weg zu seiner starken 70er-Runde insgesamt fünf Birdies, darunter einen Monster-Putt aus 15 Metern an der 17. "Als an der 17 der Putt fiel, hatte ich Gänsehaut. Gestern wollten die Putts nicht fallen", erzählte Kaymer.

Woods dreht auf 

Damit verbesserte er sich vom geteilten 64. Platz auf den geteilten 22. Rang und hat vor den beiden Schlussrunden alle Chancen auf eine absolute Top-Platzierung.

Der Stand nach Tag 2 

Mit dem ersten Major-Sieg wird es deshalb schwierig, weil da ein gewisser Tiger Woods etwas dagegen haben könnte.

Woods lag nach neun Löchern seiner zweiten Runde zwei über Par für den Tag, doch dann drehte er auf. Es folgten Birdies an der 1,2,4,5 und 9 - nur 30 Schläge benötigte Woods für seine zweiten Neun. Das Ergebnis war eine 68.

"Ich habe meinen Rhythmus gefunden und einfach ein paar Putts gelocht. Das war alles. Jetzt bin ich genau da, wo ich sein muss", sagte Woods.

Appleby in Führung 

Bei zwei unter Par liegt er gemeinsam mit seinem amerikanischen Landsmann Rocco Mediate (71) und dem Schweden Robert Karlsson (70) auf dem geteilten zweiten Platz. Das Trio hat einen Schlag Rückstand auf den führenden Australier Stuart Appleby (70).

Die besten Bilder der US Open 

Appleby holte sich die Führung mit einem langen Birdie-Putt an der 18. Der 37-Jährige könnte in dieser Woche den ersten Major-Sieg seiner Karriere feiern. Wenn da Woods nicht wäre...

"Ich werde mein Bestes tun und versuchen, ihm irgendwie einen Schläger ans Knie zu schmeißen. Das war natürlich dann ein Unfall", scherzte Appleby.

Zwar trifft er nach den ersten beiden Tagen nur knapp über die Hälfte aller Grüns (19/36), dafür ist sein Putter heiß gelaufen.

Mickelson fällt zurück 

Bei eins unter Par folgen mit Davis Love III (69) und D.J. Trahan (69) zwei weitere US-Boys sowie der Engländer Lee Westwood (71) und der Spanier Miguel Angel Jimenez, der mit einer herausragenden 66 für den bislang besten Score der Woche sorgte.

Enttäuschend verlief der Freitag für Phil Mickelson, der durch eine 75 auf vier über Par und den geteilten 35. Platz zurückfiel. Will der aus San Diego stammende Mickelson den Traum vom US-Open-Triumph in seiner Heimat noch verwirklichen, benötigt er eine herausragende Runde an Tag 3.

Nobodys zerlegt es

Und er benötigt Drives, die das Fairway finden. Mickelson hatte erneut keinen Driver in der Tasche, aber er traf auch mit seinem Holz-3 viel zu wenige Fairways.

Die beiden Nobodys, Kevin Streelman und Justin Hicks, die nach der ersten Runde völlig überraschend in Führung lagen, zerlegte es - wie fast zu erwarten war - völlig.

Streelman brachte nur eine 77 ins Clubhaus, Hicks schoss sogar eine 80. Dennoch schafften beide den Cut und erreichten damit wohl mehr, als sie sich vor Turnierstart erträumt hätten.

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