Deutsche Profis machen Mut für Wimbledon

SID
Tennis, Kohlschreiber
© Getty

Halle/Westfalen - Auf westfälischem Gras keimt Hoffnung für Wimbledon. Erstmals in der Geschichte des ATP-Turniers von Halle standen zwei Deutsche im Halbfinale.

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Philipp Kohlschreiber krönte einen couragierten Gesamtauftritt mit der Endspiel-Teilnahme gegen den Schweizer "Rasen-König" Roger Federer. "Wir haben hier kräftig Werbung für das deutsche Tennis betrieben", kommentierte Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen die erfreulichen Resultate seiner Spieler bei der 713.000-Euro-Veranstaltung.

Kohlschreiber war mit dem 6:3, 7:5 im Halbfinale gegen den an zwei gesetzten Amerikaner James Blake der Beste, Nicolas Kiefer und der talentierte Andreas Beck standen dem Augsburger kaum nach.

"Deutsches Wimbledon" sehr erfolgreich

Dass der 30-jährige Kiefer dem Weltranglisten-Ersten Federer beim 1:6, 4:6 im Kampf um die Endspielteilnahme krass unterlegen war, störte den Routinier aus Hannover nicht sonderlich: "Der Einzug in das Halbfinale ist für mich ein Teilerfolg" - und für den gab es immerhin eine Prämie von 34.660 Euro.

Kohlschreiber waren mit seinem erstmaligen Finaleinzug beim "deutschen Wimbledon" 62.400 Euro sicher, der 22 Jahre alte Stuttgarter Beck freute sich als Viertelfinalist über 19.340 Euro und den größten Erfolg seiner Laufbahn.

Frech und unbekümmert spielte die Nummer 144 der Weltrangliste auf. Der Linkshänder präsentierte sich selbstbewusst und speziell auf Rasen mit gefährlichen Schlägen.

"Rasen ist ein gefährlicher Belag" 

Erst Blake, die Nummer sieben der Welt, stoppte zweimal im Tiebreak den Siegeszug des Deutschen, der laut Kühnen gemeinsam mit dem Hamburger Mischa Zverev "ein gutes Potenzial für eine Karriere im ATP-Circuit hat". Doch auch die Altmeister Kiefer und Thomas Haas lassen Kühnen hoffen, dass der Sandplatz-Pleite von den French Open auf dem Rasen von Wimbledon (23. Juni bis 6. Juli) Besserung folgt.

Die hat Federer trotz der Finalniederlage von Paris gegen Rafael Nadal kaum nötig. Das 6:1, 6:4 gegen Kiefer war für den Schweizer der 59. Sieg auf Rasen hintereinander, Federer galt gegen Kohlschreiber als hoher Favorit auf den fünften Triumph in Halle seit 2003.

Der Herausforderer wollte das Endspiel "einfach genießen. Es ist für mich eine Ehre, in einem Finale gegen Federer antreten zu dürfen", sagte Kohlschreiber, der Federer zum "Unbezwingbaren" erklärte. Doch der sprach dem Deutschen Mut zu: "Jeder hat eine Chance. Rasen ist ein gefährlicher Belag."