Ausländerquote auf 31. FIVB-Kongress vom Tisch

SID

Berlin - Die umstrittene Ausländer-Quote im Volleyball ist vorerst vom Tisch. Die geplante Regelung ist kein Tagesordnungspunkt mehr auf dem 31. Kongress des Weltverbandes FIVB in Dubai.

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Das bestätigte vor seiner Abreise nach Dubai Werner von Moltke, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV): "Es wird noch keinen Beschluss geben. Alles ist noch offen. Wir Landesverbände sind aufgefordert worden, noch Vorschläge einzubringen."

Die Protestes aus vielen Ländern haben offenbar dazu geführt, dass die FIVB um seinen selbstherrlichen Präsidenten Ruben Acosta die für 2010/11 angestrebte Regelung, pro Verein nur noch zwei oder maximal drei Ausländer pro Spiel einzusetzen, noch nicht beschließen lässt.

Bereit, vor Gericht zu gehen 

Diese neue Regel hatte das Administration Board der FIVB in Lausanne zu Pfingsten beschlossen. Auch der DVV und die Deutsche Volleyball-Liga (DVL) hatten sich dagegen ausgesprochen.

Auch das Europäische Parlament hat sich bereits gegen neue Regeln zur Begrenzung der Zahl ausländischer Spieler in Fußballmannschaften stark gemacht. Die Mitgliedstaaten und Sportvereinigungen sollten keine neuen Regeln einführen, die Sportler aufgrund ihrer Nationalität benachteiligen, hatte das Parlament erklärt. Trotzdem erklärte Acosta: "Wir sind bereit, vor jedes Gericht zu ziehen, vor das die EU will."

Von Moltke sind zudem Gerüchte bekannt, dass der 73-jährige Mexikaner wieder einen Rückzug von seinem angekündigten Rücktritt als FIVB-Präsident machen könnte. Im Mai hatte er erklärt, nach 24 Jahren von seinem Amt zurücktreten zu wollen. Nun heisst es, Acosta werde gedrängt, den 219 Mitgliedsländer starken Verband weiter zu führen.

Provisionsklausel wirbelt Staub auf 

Acosta musste sich in den zurückliegenden Jahren mit Prozessen gegen den Vorwurf der Steuerhinterziehung und Unterschlagung wehren, die seine mundtot und geschassten Gegner geführt haben, aber immer mit Freisprüchen endeten.

Unter Führung des von Acosta entlassenen früheren FIVB-Generalmanagers Jean-Pierre Seppey hatten sie Ende 2006 in Kopenhagen sogar einen Gegenverband gegründet.

Besonders viel Staub aufgewirbelt hat die Provisionsklausel bei Sponsorenverträgen, die sich Acosta extra vom Verband absegnen ließ, mit der er eine zweistellige Millionensumme in die eigene Tasche fließen lassen konnte. Als sich das IOC damit befasste, kam der Mexikaner einem möglichen Rauswurf aus diesem Gremium mit seinem Rücktritt aus Altersgründen zuvor.