DOSB vergibt erste Olympia-Tickets

SID

Frankfurt/Main - Mit der Nominierung von etwa 80 der geplanten 450 Athleten startet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am 29. Mai den Countdown für die Sommerspiele in Peking.

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Bei der ersten Nominierungssitzung in Frankfurt am Main erhalten Sportler und Sportlerinnen aus 12 Sportarten ihr Ticket für China, wo die deutsche Mannschaft den seit 1992 anhaltenden Abwärtstrend stoppen will. Insgesamt kostet das Unternehmen Olympia vier Millionen Euro. Davon steuert der Bund 2,6 Millionen Euro bei.

Ärzte und Psychotherapeuten werden noch berufen

Das neunköpfige Gremium um DOSB-Präsident Thomas Bach vergibt die ersten Olympia-Fahrkarten im Badminton, Bahnradsport, Boxen, Fechten, Gewichtheben, Judo, Kanuslalom, Segeln, Taekwondo, Tischtennis, Triathlon und an einige Leichtathleten.

Die bekanntesten Namen in den von den Fachverbänden eingereichten Vorschlagslisten sind Fecht-Weltmeister Peter Joppich, Tischtennis-Ass Timo Boll und Triathlon-Weltmeister Daniel Unger. Zudem will das Präsidium auf seiner Sitzung ein Papier gegen den Missbrauch von Gen-Doping verabschieden.

"Ich rechne bei der Nominierung nicht mit Problemen. Wir werden diskutieren, aber es wird keine problematischen Fälle geben", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper.

Die stehen dem DOSB allerdings in den folgenden zwei Runden bevor. Am 23. Juni werden unter anderen die Ärzte und Physiotherapeuten berufen.

Dietzsch steht zu ihrem Trainer

Am 15. Juli wird das Gros der Mannschaft nominiert, unter anderen alle Spielsportarten, Reiten, der Rest in der Leichtathletik sowie die Trainer und Betreuer.

Dann müssen auch die Einzelfallentscheidungen wie bei Dieter Kollark, dem mit Dopingvorwürfen konfrontierten Coach von Diskus- Weltmeisterin Franka Dietzsch, gefällt werden.

Dietzsch hat bereits angekündigt, ihrem Erfolgstrainer im Falle der Nichtnominierung durch den DOSB die Peking-Reise privat zu finanzieren.

Meldeschluss für alle Athleten beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist der 23. Juli. Die Nachnominierungsfrist müssten zum Beispiel die Basketballer in Anspruch nehmen, wenn sich das Team um Superstar Dirk Nowitzki beim Qualifikationsturnier vom 14. bis 20. Juli in Athen eines der drei letzten Peking-Tickets sichert.

Vor der ersten Nominierung warnte Bach die deutschen Sportler nochmals vor politischen Demonstrationen bei den Olympischen Spielen. Die Athleten könnten sich frei äußern, aber das Tragen von Protest- Armbändern sei "nach der IOC-Charta unzulässig", sagte Bach in einem Interview des Magazins "Stern".

Nicht erlaubt sei auch, wenn Athleten im Olympischen Dorf Diskussionsveranstaltungen wie etwa: "Todesstrafe in China - Was wir dagegen tun können" organisieren würden.