Bradl im Regen von Le Mans Sechster

SID

Le Mans - Die gefürchteten Wetterkapriolen von Le Mans haben Stefan Bradl eine sicher geglaubte Podiumsplatzierung gekostet. Beim Motorrad-Grand-Prix von Frankreich musste sich der Zahlinger in der 125-ccm-Klasse mit Platz sechs begnügen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Schuld" war einsetzender Regen neun Runden vor dem Ende, der zu einem Rennabbruch und einem Neustart führte. Auf nassem Grund fuhr Bradl vorsichtiger und konnte seinen dritten Rang vom Zeitpunkt des Abbruchs nicht halten.

Dafür jubelte der Franzose Mike di Meglio, der vor heimischem Publikum seinen zweiten Sieg perfekt machte. Im Trocknen wäre sogar mehr möglich gewesen. 

"Ein geiles Gefühl" 

Erstmals in seiner Karriere führte Bradl ab der neunten Runde einen Grand Prix an. "Ein geiles Gefühl, ganz vorn zu fahren", schwärmte der 18-Jährige.

"Ich habe nur an mich gedacht, die Boxencrew hat mich mit ganz normalen Signalen dabei auch prächtig unterstützt. Es war irgendwie wie im Training: Ich war allein unterwegs, habe mich nicht umgedreht und keiner hat mich überholt. Ich denke, diese Führungs-Erfahrung war heute wichtiger als der sechste Platz. Schließlich will ich Rennen gewinnen, will irgendwann Weltmeister werden. Da muss man wissen, wie es ist, wenn die weltbesten Fahrer hinter einem sind, muss die Ruhe bewahren", sagte Bradl, der mit sich weiter selbstkritisch umgeht.

"Nach dem Neustart war ich einfach zu zaghaft. Ich hatte völlig neue Regenreifen aufgezogen und die waren zu Beginn sehr rutschig. Da habe ich mich etwas zurückgehalten, sicher ein Fehler von mir. Aber auch daraus kann ich lernen. Immerhin bin ich im Gegensatz zu Weltmeister Talmacsi sitzengeblieben und habe das Rennen nach Hause gebracht", betonte der bayerische Schwabe.

Debon gewinnt bei 250er

Profitiert vom Neustart hat Sandro Cortese. Im Trocknen war er nach miserablem Start von Position fünf auf den 15. Rang und damit weit hinter die Führungsgruppe zurückgefallen. Auf nassem Untergrund fuhr er wieder auf den 19. Platz vor und schaffte damit das angestrebte Minimalziel.

Der Spanier Alex Debon gewann in Le Mans die Klasse bis 250 ccm und errang damit seinen erste Grand-Prix-Sieg im 112. WM-Rennen. Der Aprilia-Pilot setzte sich dank der besten Reifenstrategie vor den Italienern Marco Simoncelli auf Gilera und Mattia Pasini auf Aprilia souverän durch.

In der WM-Wertung büßte der Finne Mika Kallio auf KTM als Fünfter einige Punkte ein, führt aber weiter vor Pasini und Debon. Deutsche Fahrer sind in dieser Klasse nicht vertreten.