Schwimmer machen sich Mut für Olympia

SID
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Berlin - Deutschlands Schwimmer haben sich mit Rekorden und Weltklassezeiten Mut für Olympia gemacht. Britta Steffen setzte bei den Qualifikationswettbewerben in Berlin mit deutscher Bestzeit von 24,19 Sekunden über 50 Meter Freistil einen hoffnungsvollen Schlusspunkt.

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"Das war heute schon eine Kampfansage an meine internationalen Konkurrentinnen für Peking", sagte Gold- Kandidatin Steffen. Für den Medaillenkampf mit der Weltelite in Peking braucht es aber noch viel Arbeit und gute Nerven.

25 von 52 möglichen Einzel-Tickets wurden gelöst, Cheftrainer Örjan Madsen dürfte einschließlich Staffel-Besetzungen rund 28 Aktive zur Nominierung vorschlagen.

Sieger Thomas Rupprath (52,05 Sekunden) und Benjamin Starke (52,23) schafften die Olympia-Norm über 100 m Schmetterling. Titelverteidigerin Jaana Ehmcke (im Bild) aus Potsdam war völlig aus dem Häuschen, nachdem ihr in 8:26,70 Minuten überraschend die Olympia-Qualifikation über 800 m Freistil gelungen war. "Ich bin überwältigt", stellte sie völlig überrascht fest.

"Mehr Schwächen als Stärken"

"Wir haben einige starke Disziplinen, aber wir haben mehr Schwächen als Stärken", stellte Madsen nach drei Europarekorden und acht deutschen Rekorden fest.

"Deshalb müssen wir bei aller Freude über die guten Leistungen auf dem Boden bleiben. Wir dürfen jetzt bloß nicht zufrieden sein." Schwachpunkte sind vor allem die Lagen- Disziplinen und die langen Strecken bei Männern und Frauen sowie der Brust- und Schmetterlingsbereich der Männer.

Madsens Zielsetzung für Peking: "Besser sein als in Athen." Vor vier Jahren gab es einmal Silber und viermal Bronze. Die Medaillen-Hoffnungen für Peking ruhen vor allem auf Britta Steffen (50 und 100 m Freistil), Annika Lurz (200 m Freistil), Sarah Poewe (100 m Brust) und Helge Meeuw (100 m Rücken). Nicht zu unterschätzen sind zudem Paul Biedermann, Steffen Deibler und die Staffeln.

Steffen verpasst Bestmarke von Veldhuis

Britta Steffen ging einen Tag nach ihrer Europabestzeit über 100 m Freistil wieder auf Rekordkurs. Nur um 1/10 Sekunde verfehlte sie die kontinentale Bestmarke der Niederländerin Marleen Veldhuis.

Steffen, vierfache Europameisterin von Budapest 2006, traut sich für Olympia einiges zu: "In Peking will ich über 100 Meter Freistil Weltrekord schwimmen."

Sie fühlt sich wegen ihrer Absage an die 200-m- Freistilstaffel zu Unrecht an den Pranger gestellt und wies Vorwürfe mangelnder Teamfähigkeit ein weiteres Mal entschieden zurück.

"Das hat mich sehr getroffen, das geht alles nicht spurlos an einem vorbei", sagte sie. "Ich gebe mir größte Mühe, teamfähig zu sein." Bei der WM im vergangenen Jahr in Melbourne habe sie sich Angriffen australischer Medien ausgesetzt gefühlt.

"Dass es aus den eigenen Reihen kommt, ist noch eine Nummer stärker. Man wusste gar nicht mehr, wer ist Freund und wer ist Feind." Vom 27. bis 29. April trifft sich das Olympia-Team in Potsdam. Dort will Britta Steffen das Gespräch mit den Kolleginnen suchen.