Scheider siegt - Doppelerfolg für Audi

SID
Timo Scheider, DTM, Audi
© DPA

Oschersleben - DTM-Urgestein Timo Scheider hat den Bann gebrochen und im verflixten siebten Jahr endlich seinen ersten Sieg im Deutschen Tourenwagen Masters gefeiert. Der Audi-Pilot aus Altach jubelte nach seinem Premierenerfolg beim zweiten Saisonlauf in Oschersleben.

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Als Krönung übernahm der 29-Jährige zudem die Führung in der Fahrerwertung. "Das ist ein unglaubliches Gefühl, ein geiler Sieg", sagte Scheider überglücklich und stieg aufs Dach seines A4-Modells, nachdem er 76 Rennen lang auf diesen Glücksmoment warten musste.

Markenkollegen Martin Tomczyk machte als Zweiter den Audi-Doppelerfolg perfekt. "Das Auto ist wieder gelaufen wie eine Bombe", sagte der Rosenheimer.

Enttäuschung bei Mercedes

Für Mercedes endete auch das zweite Rennen enttäuschend: Dem Kanadier Bruno Spengler glückte nach der Blamage von Hockenheim beim Saisonauftakt als Drittem wenigstens der erste Podestplatz für die Stuttgarter. Der junge Brite Paul di Resta wurde Vierter. Publikumsmagnet Ralf Schumacher blieb im Vorjahresmodell erneut ohne Punkt, steigerte sich aber gegenüber seinem Debüt um vier Plätze und wurde Zehnter.

"Es lief schon ein ganzes Stück besser als in Hockenheim", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Aber wir müssen noch weitere große Schritte machen."

"Sieg längst überfällig"

Scheider siegte nach 44 Runden (162,624 Kilometer) in 1:06:07,822 Stunden. "Der erste Sieg war längst überfällig. Das ist der Lohn für lange Jahre Geduld", sagte er und verdrückte eine Freudenträne. "Ich fühle mich saugut." Tomczyk lag 1,452 Sekunden zurück. In der Gesamtwertung liegt der Oschersleben-Sieger nach zwei von elf Läufen mit 18 Punkten auf Platz eins. Tomczyk ist mit zwölf Zählern Zweiter vor Titelverteidiger Mattias Ekström (Schweden), der nach seinem Auftaktsieg nur Achter wurde, und Spengler (beide je 11).

DTM-Schüler Schumacher zeigte bei seinem zweiten Renneinsatz vor 64 000 Zuschauern am gesamten Rennwochenende Fortschritte. Der ehemalige Formel-1-Pilot aus Kerpen fuhr auf dem 3,696 Kilometer langen Kurs in der Magdeburger Börde bei guten äußeren Bedingungen konstant und machte keinen großen Fehler. Am Ende lag er 13,656 Sekunden hinter Scheider.

Fehlstart von Kristensen

Der von Startplatz zwei ungestüm losbrausende Audi-Pilot Tom Kristensen brachte sich durch seinen Fehlstart früh um alle Siegchancen. Wegen der dafür kassierten Durchfahrtsstrafe fiel der siebenmalige Le-Mans-Sieger aussichtslos zurück. Acht Runden vor Schluss schied der Däne dann nach einem Unfall mit Maro Engel (München) aus. Dem fünfmaligen Champion Bernd Schneider (St. Ingbert) passierte beim Start das gleiche Missgeschick, weshalb der Mercedes-Mann nicht in die Punkte kam.

Für Scheider, der nach Hockenheim erneut von der Pole-Position startete, war nach dem Patzer seines dänischen Markenkollegen der Weg frei. Der 29-Jährige fuhr ungefährdet vorne weg und hatte zudem Tomczyk in einem weiteren Audi als Abschirmung vor Spengler hinter sich.

Safety Car in der Schlussphase 

Auch nach dem ersten Boxenstopp verteidigte Scheider die Spitzenposition, hatte wegen eines kleinen Problems beim Reifenwechsel allerdings eine Schrecksekunde zu überstehen. Tomczyk blieb Zweiter vor Spengler. Nach dem zweiten Pflichthalt konnte Scheider seine Führung ausbauen und das Rennen anschließend locker kontrollieren.

Weil wegen Kristensens Unfall das Safety Car auf die Strecke musste, rückte das Feld zusammen und Scheider musste vorübergehend um seinen Sieg bangen. Nach der erneuten Freigabe des Rennens fünf Runden vor Schluss konnte der 29-Jährige jedoch Platz eins verteidigen und sicher nach Hause fahren.

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