Riek-Bauer mit 48 zurück in Bundesliga

SID

Stuttgart - In ihrem Alter haben andere Spielerinnen ihre Karriere längst hinter sich. Renate Riek-Bauer kehrt mit 48 Jahren aber noch einmal in die Volleyball-Bundesliga zurück.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ausgerechnet die Rekordnationalspielerin verwandelte den Matchball für den Allianz Volley Stuttgart zum 3:0-Sieg gegen VV Grimma und besiegelte drei Spieltage vor dem Saisonende den Aufstieg und den Titelgewinn in der 2. Bundesliga Süd.

"Früher waren die Erfolge für mich selbstverständlich, aber heute ist der Aufstieg etwas ganz Besonderes. Es war ja nicht planbar, dass ich immer noch dabei bin", sagte Riek-Bauer.

Bauer will nach ganz vorne

"Wir wollen ganz nach vorne", erklärte der mit Riek-Bauer verheiratete Manager Rüdiger Bauer. Dann könne man sich auch darüber unterhalten, ob man in der Champions League mal in der etwa 6000 Zuschauer fassenden Stuttgarter Porsche-Arena spiele.

Zurzeit tritt der künftige Erstligist noch in einer Schulsporthalle im Stadtteil Vaihingen an, die in der kommenden Saison 1200 Plätze bieten wird.

Große Euphorie rund um die Mannschaft

Dennoch ist rund um die Mannschaft eine Euphorie ausgebrochen. "Das Interesse ist phänomenal", sagte Bauer.

Was viel mit seiner Ehefrau zusammenhängt, die einst auf 518 Länderspiele kam und das Aushängeschild des bundesdeutschen Frauen- Volleyballs ist.

Bereits 1984 wurde die heute immer noch topfitte und auf die 50 zugehende Riek-Bauer mit der Nationalmannschaft Sechste bei den Olympischen Spielen.

Mit dem SV Lohhof und dem CJD Feuerbach holte die Zuspielerin einst sechs deutsche Meistertitel.

Riek-Bauer mit unglaublichem Wert

"Sie hat sportlich einen unglaublichen Wert für uns", sagte Trainer Alexander Waibl. "Aber im Marketing ist ihr Wert noch viel unglaublicher."

Interview-Termine und Fernsehauftritte der gebürtigen Stuttgarterin sind derzeit fast täglich und bescheren dem Club eine große Öffentlichkeit.

In der Bundesliga sieht sich Riek-Bauer allerdings nur noch als "Backup", wie sie sagt. Denn aufgrund ihres Alters und ihrer Vollzeitstelle als Designerin beim Automobilhersteller Daimler wird sie künftig nicht mehr das volle Programm von Allianz Volley mitgehen können.

"Das geht nun in eine ganz andere Richtung, die Umfänge werden verdoppelt", sagt sie. So wird Trainer Waibl künftig zehnmal statt bisher viermal pro Woche zum Training bitten.