Pakistan: Hohe Sicherheitsvorkehrungen beim Fackellauf

SID

Islamabad - Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen ist das olympische Feuer in Pakistan eingetroffen.

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Der Präsident der Pakistanischen Olympischen Vereinigung, Syed Arif Hassan, nahm die Flamme nach ihrer Ankunft auf der Luftwaffenbasis Chaklala nahe der Hauptstadt Islamabad in Empfang. Der Lauf am Nachmittag wurde aus Sicherheitsgründen von den Straßen in der Innenstadt Islamabads in das Jinnah-Sportstadion verlegt. Mit Protesten von Exiltibetern wird nicht gerechnet. In Pakistan kommt es aber immer wieder zu tödlichen Selbstmord- und Bombenanschlägen muslimischer Extremisten.

"Wir erwarten keine Demonstrationen gegen China, aber es gibt andere Sicherheitsbedrohungen", sagte Hassan der dpa. "Wir werden unseren chinesischen Gästen absolute Sicherheit bieten." Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf kehrte von einem sechstägigen Besuch in Peking zurück, um den Fackellauf gemeinsam mit Premierminister Yousuf Raza Gillani zu eröffnen. Musharraf hat Proteste gegen den Fackellauf in westlichen Staaten kritisiert. Pakistan pflegt enge Beziehungen zu China.

Hunderte Soldaten, paramilitärische Truppen und Polizisten sind während des Fackellaufs in und außerhalb des Jinnah-Stadions eingesetzt. Elitesoldaten werden gemeinsam mit den 66 pakistanischen Sportlern laufen, die die Fackel in dem Stadion tragen werden. Am Donnerstag soll die Flamme im Nachbarland Indien eintreffen. Dort haben exiltibetische Gruppen zu Demonstrationen gegen die chinesische Tibet- und Menschenrechtspolitik aufgerufen.

Australien hat derweil den umstrittenen chinesischen Wächtern der olympischen Flamme mit Festnahmen gedroht, sollten sie beim Fackellauf in Canberra eingreifen. "Wenn sie irgendjemanden anfassen, können sie festgenommen werden", sagte der Organisator des australischen Fackellaufs, Ted Quinlan. Die Fackel soll am 24. April durch die Hauptstadt Canberra getragen werden. Die Chinesen sollen auf Weisung der australischen Behörden während des gesamten Fackellaufs in einem Bus bleiben. Die Sicherheit der Fackel gewährleiste allein die australische Polizei.

Die Wächter waren bei den anti-chinesischen Demonstrationen während des Fackellaufs in Paris, London und San Francisco unangenehm aufgefallen. Sie rempelten Zuschauer an und drängten Demonstranten rücksichtslos aus dem Weg.

China-Sympathisanten haben für den 24. April zu einer Massendemonstration in Canberra aufgerufen. Es würden mindestens 10 000 Menschen erwartet, sagte Organisator Zhang Rongan. Die Polizei darf Demonstranten durchsuchen und für den Anlass verbotene Gegenstände wie rohe Eier, wassergefüllte Ballons oder Wassereimer konfiszieren.