Fackellauf in Pakistan verlegt - Proteste in Indien

SID

Islamabad - Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen ist das olympische Feuer in Pakistan eingetroffen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Präsident der Pakistanischen Olympischen Vereinigung, Syed Arif Hassan, nahm die Flamme nach ihrer Ankunft auf der Luftwaffenbasis Chaklala nahe der Hauptstadt Islamabad in Empfang.

Der Lauf am Nachmittag wurde aus Sicherheitsgründen von den Straßen in der Innenstadt Islamabads in das Jinnah-Sportstadion verlegt. Mit Protesten von Exiltibetern wird nicht gerechnet. In Pakistan kommt es aber immer wieder zu tödlichen Selbstmord- und Bombenanschlägen muslimischer Extremisten.

"Erwarten keine Demonstrationen"

"Wir erwarten keine Demonstrationen gegen China, aber es gibt andere Sicherheitsbedrohungen", sagte Hassan. "Wir werden unseren chinesischen Gästen absolute Sicherheit bieten."

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf kehrte von einem sechstägigen Besuch in Peking zurück, um den Fackellauf gemeinsam mit Premierminister Yousuf Raza Gillani zu eröffnen. Musharraf hat Proteste gegen den Fackellauf in westlichen Staaten kritisiert. Pakistan pflegt enge Beziehungen zu China.

Hunderte Soldaten, paramilitärische Truppen und Polizisten sind während des Fackellaufs in und außerhalb des Jinnah-Stadions eingesetzt. Elitesoldaten werden gemeinsam mit den 66 pakistanischen Sportlern laufen, die die Fackel in dem Stadion tragen werden.

Donnerstag in Indien 

Am Donnerstag soll die Flamme im Nachbarland Indien eintreffen. Dort haben exiltibetische Gruppen zu Demonstrationen gegen die chinesische Tibet- und Menschenrechtspolitik aufgerufen.

Einen Tag vor dem olympischen Fackellauf in Neu Delhi haben Exiltibeter in der indischen Hauptstadt erneut versucht, die chinesische Botschaft zu stürmen.

Die Nachrichtenagentur "PTI" meldete unter Berufung auf die Polizei, den rund 60 Demonstranten, darunter auch Frauen, sei es nicht gelungen, auf das schwer gesicherte Botschaftsgelände vorzudringen.

Proteste in Neu Dehli möglich

Exiltibeter haben für den Fackellauf in Neu Delhi an diesem Donnerstag zu Protesten aufgerufen. In Indien leben rund 100.000 Exiltibeter, mehr als in jedem anderen Land. Seit dem 10. März kommt es in Indien immer wieder zu chinafeindlichen Protesten.

Aus Sicherheitsgründen haben die indischen Behörden die Länge des Fackellaufs von neun auf rund 2,5 Kilometer verkürzt. Rund 15.000 Polizisten sollen die Route absichern. Mindestens drei indische Fackelläufer haben ihre Teilnahme an der Veranstaltung inzwischen abgesagt.