Winterspiel-Projekt kommt bei Sponsoren an

SID

München - Nach dem einmütigen Votum des deutschen Sports findet die Olympia-Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 auch bei der Wirtschaft großen Anklang.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bis zur Gründung der Bewerbergesellschaft spätestens im Juli könnte die Finanzierung der zunächst veranschlagten Bewerbungskosten stehen.

"Das Ziel, die rund 30 Millionen Euro aus der Wirtschaft zu kriegen, rückt immer näher. Wir haben eine Reihe konkreter Zusagen", sagte Olympia-Koordinator Wilfrid Spronk in München.

Breite Unterstützung aus der Wirtschaft

"Olympia öffnet Türen und Herzen", betonte Spronk, der derzeit noch in seiner Funktion als Chef des Münchner Olympiaparks von 1972 mit möglichen Investoren auch Vorverträge aushandelt.

Die breite Unterstützung aus der Wirtschaft bewertete er als "einen zweiten Aha-Effekt", nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im Dezember einstimmig für Münchens Winterspiel-Bewerbung votiert hatte.

"Was letztendlich für eine Bewerbung ausgegeben werden muss, entscheidet sich, wenn man weiß, wer mit welchem Engagement in diesen Wettbewerb kommt", schränkte Spronk ein.

"München plus zwei" 

Als Mitbewerber sind unter anderem Tromsö (Norwegen) sowie erneut Pyeongchang (Südkorea) im Gespräch. Die wichtige Phase der bis Herbst 2009 dauernden Anmeldungsfrist beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) beginnt laut Spronk nach den Sommerspielen im August.

"Nach Peking geht es los." Das Konzept "München plus zwei" zusammen mit dem 90 Kilometer entfernten Garmisch-Partenkirchen (Schneewettbewerbe) und dem 160 Kilometer entfernten Schönau am Königssee (Rodeln, Bob, Skeleton) sieht Winterspiele der kurzen Wege vor.

Die Stunde der Wahrheit für die Bewerbung Münchens, das 1972 Gastgeber der Sommerspiele war, schlägt spätestens im Juli 2011, wenn die IOC-Vollversammlung die Winterspiele 2018 vergibt.

Selbstbewusstes Auftreten

"Wir haben allen Grund, sehr selbstbewusst aufzutreten", sagte der 62-Jährige. Deutschland habe wiederholt bewiesen, dass es auch große Wintersport-Veranstaltungen meistern könne.

Das Unternehmen 2018 müsse aber mit "bescheidenem Selbstbewusstsein" angegangen werden, mahnte Spronk. "Wir werden nicht ängstlich nach links und rechts schauen, was die anderen möglichen Bewerber machen. Wir haben etwas vorzuweisen. Wir wissen um unsere Stärken."

Aber es wäre ein Fehler, großspurig aufzutreten nach dem Motto: "Jetzt kommen wir, jetzt räumen wir auf!", sagte der Chef des Münchner Olympiaparks.

Seriöse Bewerbung 

Nach anfänglichen Regionaldiskussionen habe das Konzept "München plus zwei" rasch für einen Schulterschluss in Deutschland gesorgt. "Jetzt wollen alle den Erfolg."

Dies sei ein zentraler Unterschied zu den gescheiterten Olympia-Bewerbungen von Berlin und Leipzig. "Keine von beiden hat so eine Geschlossenheit gehabt", sagte Spronk.

"Nach all den Jahren des immer größer werdenden Gigantismus" bei Olympischen Spielen müssten es München und seine Partnerstädte als Herausforderung verstehen, mit einer seriösen Bewerbung den Zuschlag gleich im ersten Anlauf anzustreben.

Zahlreiche "Zugpferde" 

München habe dabei mit der nacholympischen Nutzung des Olympiaparks nach 1972 gezeigt, "dass hier der olympische Geist lebt". Die Bewerbergesellschaft soll vorwiegend nach überregionalen Gesichtspunkten mit "vielleicht 30, in der Endphase 40 Leuten" besetzt werden.

Anstelle von Galionsfiguren solle München auf die Unterstützung zahlreicher "Zugpferde" bauen. "Wir haben so viele bekannte Sportler und Sportlerinnen, dass wir ein interessantes Team zusammenstellen können."

Dabei überraschte Spronk mit der Idee, womöglich auch ausländische Sportler ins Boot holen zu wollen.