ISTAF in Berlin bildet nun Golden-League-Auftakt

SID

Berlin - Das Internationale Stadionfest (ISTAF) der Leichtathleten im Berliner Olympiastadion bildet am 1. Juni und auch im WM-Jahr 2009 den Auftakt der Serie Golden League.

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In zehn ausgewählten Disziplinen geht es wieder um den Jackpot aus einer Million Dollar (632 000 Euro), der bisher in Berlin als Finalstation vergeben wurde. Dafür müssen die Athleten bei allen sechs Meetings erfolgreich sein. "Wer in Berlin nicht antritt, kann ihn nicht gewinnen", sagte Geschäftsführer Gerhard Janetzky auf einer Pressekonferenz. Der Vertrag über den "Grand Slam" endet im nächsten Jahr, danach werden die Karten neu gemischt.

Wie im Vorjahr rechnen die Organisatoren wieder mit einem ausverkauften Stadion für die 67. Auflage, über 45 000 Eintrittskarten sind bereits abgesetzt. Insgesamt sollen beim größten deutschen Eintages-Meeting 16 Wettbewerbe ausgetragen werden.

Neben den zehn Golden-League-Disziplinen steht das Diskuswerfen der Männer mit dem Berliner WM-Zweiten Robert Harting als elfter Wettbewerb fest. Dass das ISTAF in 160 Ländern übertragen und von rund 62 Millionen Menschen gesehen wird, bezeichnete Janetzky als "exzellenten Werbeträger für die Weltmeisterschaften" vom 15. bis 23. August 2009 in Berlin.

Zukunft muss gesichert werden

Werner Gegenbauer, designierter Präsident des Bundesligisten Hertha BSC und ISTAF-Gesellschafter, erwartet für die Zeit nach 2009 "permanente Veränderungen" für die Golden League. "Nicht alle sechs Meetings sind für die Ewigkeit gesetzt. Wir kämpfen darum, für Berlin und das Olympiastadion ist es eine existenzielle Frage, im Terminkalender der Leichtathletik zu sein", stellte er fest.

Gegenbauer geht davon aus, dass sich bei der Ausschreibung mehr als sechs Meetings bewerben, auch außerhalb von Europa. "Das wird wie eine Versteigerung."

Zu den offenen Fragen gehöre die Refinanzierung des ISTAF, das ohne öffentliche Gelder auskommt und auch keine Ausfallbürgschaft beansprucht. Zudem müssen sich die Meeting-Macher Vorwürfe gefallen lassen, dass die starken deutschen Werfer nicht ausreichend zum Zuge kommen, obwohl bis zu 40 deutsche Athleten präsentiert werden.

Kürzlich hatte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble geäußert, man solle Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch eine Plattform geben. Gegenbauer will das in einem Gespräch mit dem CDU-Politiker ausräumen.

Bundeskanzlerin nicht Schirmherrin?

Zudem hatte der "Tagesspiegel" berichtet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Schirmherrschaft und das Grußwort im Programmheft in diesem Jahr verzichten wird.

Seit über 20 Jahren hat der Bundeskanzler die Schirmherrschaft übernommen. Laut Bundespresseamt wolle Angela Merkel dies aber nicht jedes Jahr automatisch tun. Den ISTAF-Organisatoren liegt noch keine Antwort vor.

"Die Absage wäre okay. Wir werden unsere Bitte nächstes Jahr erneuern und hoffen auf eine positive Antwort", betonte Gegenbauer.