Hockey-Asse wollen Olympia-K.o. verhindern

SID

Hamburg - Ausgerechnet die DDR hat den Herren des Deutschen Hockey-Bundes eine der bittersten Niederlagen der Verbands-Geschichte zugefügt. Das Debakel der verpassten Olympia-Teilnahme 1964 in Tokio soll sich 44 Jahre später für das aktuelle Weltmeister-Team nicht wiederholen.

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"Siegen oder fliegen" heißt es für die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise bei der im japanischen Kakamigahara mit dem Spiel gegen Italien beginnenden Ausscheidung gegen fünf Mitstreiter, denn nur der Turnier-Gewinner löst am 13. April das Peking-Ticket.

"Meine Spieler sind sportlich und athletisch bestens vorbereitet. Alle wissen, dass wir das Turnier als Sieger beenden müssen, aber sie wissen auch, dass wir dazu in der Lage sind", betonte Bundestrainer Weise zuversichtlich. Schon seit einer Woche ist er in Japan mit seinem 18er-Kader, in dem noch zwölf Weltmeister stehen.

Dass Weise mit seiner von ihm nach dem WM-Triumph 2006 von Vorgänger Bernhard Peters übernommenen Mannschaft überhaupt in die Nervenprobe der Ausscheidung muss, hat sie sich selbst zuzuschreiben: Denn bei der Europameisterschaft 2007 ging durch das 3:4 gegen Außenseiter Belgien im Spiel um Platz 3 auch die Peking-Direktqualifikation verloren.

Weises Jungs klare Favoriten

"Wir haben aus dieser Erfahrung gelernt, die Lektion verstanden. Das Team ist jetzt besser auf seine Aufgaben fokussiert als vorher", glaubt Weise, dessen "Jungs" als Nummer 1 der Weltrangliste gegen Italien (37.), die Schweiz (33.), Malaysia (14.), Gastgeber Japan (11.) und Polen (21.) klare Favoriten sind.

Doch die Tücke liegt im Modus: Selbst nach möglichen fünf Siegen müsste am 13. April noch das Endspiel gegen den Vorrunden-Zweiten gewonnen werden. Eine Schlappe wie im "kleinen EM-Finale" 2007 und der Olympia-Traum wäre geplatzt.

Wie vor dem Olympia-Turnier in Tokio, als es zum innerdeutschen Duell kam. Die 1963 zur "Mannschaft des Jahres" gewählte DHB-Auswahl gewann im Westteil Berlins das Hinspiel nach 1:2-Rückstand noch 4:2, das Team des Deutschen Hockey-Sportverbandes (DHSV) der DDR in Jena die zweite Partie mit 1:0.

Da das Torverhältnis nicht zählte, kam es zur zweiten Ausscheidungsrunde: Erneut hieß es in Jena 1:0 für die DDR, die dann im Berliner Olympiastadion ein 2:2 erkämpfte und die Überraschung perfekt machte: Die DHB-Mannschaft, wie eigentlich immer vor Olympia-Turnieren als Medaillenbank angesehen, war beim Jahres- Höhepunkt nur Zaungast, während das DDR-Team unbesiegt knapp das Halbfinale verpasste und am Ende in Tokio respektabler Fünfter wurde.