Gewichtheber Steiner will Olympia-Medaille

SID

Hamburg - Matthias Steiner will nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Europameisterschaften am Sonntag auch bei den Olympischen Spielen in Peking aufs Podium.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Dafür muss ich mich aber steigern", sagte der 25 Jahre alte Athlet vom Chemnitzer AC. Tags zuvor hatte er im italienischen Lignano mit der persönlichen Bestleistung von 446 Kilogramm Silber im Zweikampf sowie Gold im Reißen (200 kg) und Bronze im Stoßen (246 kg) gewonnen.

Sportdirektor Frank Mantek glaubt, dass für einen Medaillengewinn bei den Olympischen Spielen eine Steigerung von zehn bis 15 Kilogramm nötig ist.

"Unter 460 Kilo geht da gar nichts", meinte Mantek. In Peking wird auch der zweifache Olympiasieger Hossein Rezazadeh an den Start gehen. Der Iraner hält mit 472 Kilogramm den Weltrekord, ist aber in den vergangenen Jahren nicht mehr in die Nähe dieses Bestwertes gekommen.

Steigerung um 41 Kilo in drei Jahren

Für den gebürtigen Österreicher Steiner hat sich der Wechsel nach Deutschland bereits gelohnt. Er hat seine Bestleistung binnen drei Jahren um 41 Kilogramm gesteigert.

"In Deutschland herrschen ganz andere Trainingsbedingungen", sagte der 140-Kilo-Mann, der seit Januar den deutschen Pass besitzt. Die EM-Medaillen widmete er seiner vor neun Monaten bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Frau Susann. Beide hatte erst anderthalb Jahre zuvor geheiratet. Bei der Siegerehrung in Lignano hielt er ein Bild von ihr hoch.

Steiner ist bislang der einzige Athlet aus dem deutschen Männer- Team, der sich für Olympia qualifiziert hat. Vier Athleten kann der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) nach Peking entsenden.

"Wenn die anderen die Norm nicht bringen, fährt Steiner alleine", sagte Mantek. Einzige Frau wird die 18-jährige Julia Rohde aus Görlitz sein.