Deutsches Fed-Cup-Team abgestiegen

SID
Angelique Kerber liegt auf Rang 121 der WTA-Weltrangliste
© Getty

Buenos Aires/Hamburg  - Die deutschen Tennis-Damen haben sich auf dem langsamen Sand von Buenos Aires blamiert und sind im Fed Cup nur noch zweitklassig.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im Relegationsduell in Argentinien lag die Auswahl von Teamchefin Barbara Rittner vor dem abschließenden Doppel mit 1:3 zurück und stand als Absteiger in die Weltgruppe II fest.

Den entscheidenden dritten Punkt für die Argentinierinnen steuerte im Pilara Tenis Club Betina Jozami bei, die Angelique Kerber aus Kiel mit 6:3, 6:1 deklassierte. Im Finale empfängt Spanien am 13./14. September Titelverteidiger Russland.

Dulko war sehr stark

Die in der Weltrangliste auf Position 79 notierte Kerber ersetzte kurzfristig die ursprünglich vorgesehene Sabine Lisicki. Doch die 20- Jährige wurde von der Nummer 189 der Tennis-Welt in 71 Minuten geradezu demontiert.

Zuvor hatte die erstmals seit zwei Jahren wieder nominierte Martina Müller das Duell der Top-Spielerinnen gegen Gisela Dulko ebenso klar mit 2:6, 4:6 verloren und das Team des Deutschen Tennis Bundes (DTB) auf die Verliererstraße gebracht.

"Dulko hat fast fehlerfrei gespielt. Martina kann sich nichts vorwerfen", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner. Zwei Tage nach ihrem 35. Geburtstag war der Teamchefin nicht nach Feiern zumute. Mit einem taktischen Kniff versuchte die Teamchefin das Blatt noch zu wenden und ersetzte die am Samstag schwache Lisicki durch Kerber.

Die große deutsche Nachwuchshoffnung, die bei den Australian Open mit dem Drittrunden-Einzug für Furore gesorgt und bei ihrem Fed-Cup- Debüt in den USA Anfang Februar die frühere Nummer eins Lindsay Davenport geschlagen hatte, war mit den Bedingungen auf dem langsamen Sand überhaupt nicht zurechtgekommen und hatte gegen Dulko 2:6, 2:6 verloren.

Es war trotzdem ein enges Match

"Jetzt steht Angi mit dem Rücken zur Wand", hatte Rittner vor dem vierten Einzel noch gesagt - doch die Hoffnung auf eine Wende und die Rettung ins abschließende Doppel erfüllten sich nicht.

Der starke Auftritt Martina Müllers beim 6:1, 6:0-Erfolg gegen Jorgelina Cravero hatte Barbara Rittner am Vortag noch großen Respekt abgenötigt.

Erstmals seit zwei Jahren stand Martina Müller nach dem Streit mit dem DTB und Rittner wieder im deutschen Aufgebot. Trotz großen Kampfes war sie gegen Dulko letzten Endes chancenlos.

"Es war enger, als es das Ergebnis aussagt", sagte Dulko - ein schwacher Trost für das deutsche Team, das sich wie vor zwei Jahren nach der Niederlage in China nun wieder durch die Mühen der Weltgruppe II nach oben kämpfen muss.