Deußer trotz Doping-Sperre bei Turnier gestartet

SID

Warendorf - Dem Springreiter Daniel Deußer drohen weitere juristische Probleme. Nur einen Tag nach dem Urteil in einem nationalen Doping-Verfahren ist der 26-jährige Profi bei einem internationalen Turnier im belgischen Grobbendonk mit dem Pferd Vonka geritten.

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"Ich bin ziemlich sprachlos", sagte Reinhard Wendt, Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Zum weiteren Vorgehen des Verbandes wollte er sich jedoch nicht äußern.

Am 24. April hatte die Disziplinar-Kommission des Verbandes entschieden, dem im niederländischen Valkenswaard lebenden Deußer für fünf Monate keine Turnierlizenz auszustellen und nicht für Turniere zu nennen.

Alle Startgenehmigungen zurückgenommen

Darüber hinaus hieß es in einer Mitteilung der Vereinigung, dass "alle für diesen Zeitraum bereits erteilten Startgenehmigungen zurückgenommen" werden. Dazu zählen neben dem laufenden Turnier in Belgien auch das Hamburger Derby und das Turnier in Wiesbaden. Deußer selbst war in Begleitung eines Anwaltes bei der Verhandlung am Verbandssitz in Warendorf gewesen.

Hintergrund des Urteils, bei dem es sich formaljuristisch nicht um eine Sperre handelt, ist eine positive Doping-Probe bei einem Turnier in Wellington im US-Bundesstaat Florida im Frühjahr 2007.

Damals war bei dem von Deußer gerittenen Pferd Pristanna Reserpine gefunden worden. "Reserpine wird nach dem amerikanischen, dem internationalen und dem deutschen Sportregelwerk als Dopingsubstanz angesehen", hieß es in der Urteilsbegründung.

Deußer war bereits in den USA für die Dauer von drei Monaten von Veranstaltungen ausgeschlossen worden. Der deutsche Verband verhandelt aber alle Fälle seiner Reiter neu.