DSV droht Rechtsstreit um Olympia-Trainer

SID

Hamburg - Dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) droht ein Rechtsstreit um die Olympia-Trainer für Peking. Bundestrainer Manfred Thiesmann will sich juristisch gegen eine Nichtnominierung wehren.

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"Ich habe rechtsanwaltlichen Beistand genommen, nachdem mir Sportdirektor Örjan Madsen deutlich mitgeteilt hat, dass ich nicht dabei sein werde", sagte Thiesmann.

Der 62 Jahre alte Thiesmann, der nach 28 Jahren als Bundestrainer im September in den Ruhestand tritt, machte deutlich: "Ich werde das nicht akzeptieren." Die offizielle Olympia-Nominierung nimmt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf Vorschlag des DSV vor.

Gestörtes Vertrauensverhältnis

Das Vertrauensverhältnis zwischen Madsen und Thiesmann ist seit längerem gestört. Madsen will in Peking mit Norbert Warnatzsch (Berlin), Frank Lamodtke (Heidelberg), Eva Herbst (Leipzig), Jörg Bügner (Frankfurt/Main) und Frank Embacher (Halle/Saale) zusammenarbeiten und wird dem DSV diese fünf Heimtrainer zur Nominierung empfohlen.

Das bestätigte Madsen nach Abschluss eines zweitägigem Olympia-Seminars mit der Mannschaft in Berlin. Zur Nicht-Berücksichtigung des Warendorfer Thiesmann sagte Madsen nur: "Ich werde das nicht kommentieren."

Der Verband dürfte den Empfehlungen des Cheftrainers folgen. "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen", sagte DSV-Generalsekretär Jürgen Fornoff.

Blick nach vorne 

"Eine Nominierung kann nicht einklagbar sein. Es ist niemand gesetzt. Das Vorschlagsrecht gegenüber dem DOSB hat der Verband - und der DOSB entscheidet." Und: "Wenn nicht objektive Gründe dagegen sprechen, folgen wir sicherlich dem Vorschlag des Sportdirektors."

Madsen blickt nach vorn. "Wir haben uns eingeschworen auf Peking", beschrieb er die Stimmung beim ersten Olympia-Treffen in der Hauptstadt. "Das Team ist bereit."