Cheruiyot mit Hattrick beim Boston-Marathon

SID
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© DPA

Boston - Für Robert Cheruiyot war der Boston-Marathon ein Triumph-Lauf, für Lance Armstrong waren es quälende 42,195 Kilometer.

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"Es gibt nichts, was mit den Schmerzen auf diesem hügeligen Kurs vergleichbar ist", meinte der siebenmalige Tour-de-France-Gewinner nach seiner Premiere bei dem Klassiker in der amerikanischen Ostküsten-Metropole.

"Einige Leute haben mir im Vorfeld gesagt, dass die Anstiege hier nicht so schlimm seien, wie sie immer beschrieben werden. Aber das ist falsch", stellte der 36-Jährige fest.

Nach 2:50:58 Stunden hatte der frühere Radsport-Star als 496. das Ziel erreicht. Zu dem Zeitpunkt durfte sich Cheruiyot schon 43 Minuten lang als Sieger feiern lassen.

Als erster Kenianer vier Siege

Nach seinem Zieleinlauf sank der 29 Jahre alte Kenianer auf die Knie und küsste den Asphalt der Boylston Street. Er gewann in 2:07:46 Stunden und machte seinen Hattrick beim ältesten Stadtmarathon der Welt perfekt.

Als erstem Kenianer gelang es ihm zudem, zum vierten Mal beim Lauf durch die Straßen von Boston zu triumphieren. Es sei sein "härtester Sieg" gewesen, sagte Cheruiyot.

Bei den Frauen gewann Dine Ture mit dem knappsten Vorsprung in der Geschichte des Boston-Marathons in 2:25:25 Stunden für sich. Die Äthiopierin verwies im Schlussspurt die Russin Alewtinia Biktimirowa um zwei Sekunden auf Platz zwei und kassierte wie Cheruiyot die Rekord-Siegprämie von 150.000 Dollar.

Streckenrekord nur um 32 Sekunden verpasst

Bei seinem dritten Sieg hintereinander verfehlte Cheruiyot seinen eigenen Streckenrekord von 2006 nur um 32 Sekunden. Knapp drei Kilometer vor dem Ziel hatte er die Bestzeit im Visier.

"Ich habe versucht, mich weiter zu pushen, aber es ist sehr schwer, wenn du einen Kurs wie den hier in Boston alleine laufen musst", berichtete er.

Rund zwölf Kilometer vor dem Ziel hatte er sich aus einer fünf Läufer fassenden Spitzengruppe abgesetzt und am Ende mit 78 Sekunden Vorsprung vor dem Marokkaner Abderrahime Bouramdane und 1:31 Minuten vor dessen Landsmann Khalid El Boumlili gewann. "Boston ist keine leichte Strecke, aber ich genieße es, die Hügel hier zu laufen", sagte Cheruiyot.

Armstrong mit den Kräften am Ende

Probleme mit dem welligen Kurs hatte hingegen Armstrong. Besonders der Heartbreak Hill zwischen Kilometer 29 und 34 machte ihm zu schaffen. "Diese Hügel tragen ihre Namen zu Recht.

Und sie kommen zur härtesten Phase des Rennens", meinte Armstrong, der bereits vorher zweimal erfolgreich am New York Marathon teilgenommen hatte: "Dieser Kurs ist viel schwerer und nicht mit New York zu vergleichen, denn die Leute stehen viel dichter an der Strecke", beschrieb der Amerikaner die Atmosphäre. "Es ist viel lauter und intensiver, jeder Läufer wird angefeuert, nicht nur die Top-Athleten."

Armstrong nutzte seinen Start, um Geld für seine Stiftung zugunsten Krebskranker zu sammeln. Er kündigte bereits an, erneut in Boston laufen zu wollen, ohne jedoch konkret zu werden. Es sei ein Hobby, das ihn fit halte, meinte der ehemalige Tour-Held.