CAS vertagt Urteil im Fall Petacchi

SID

Lausanne - Erst in "drei bis vier Wochen" wird der Internationale Sportgerichtshof CAS ein Urteil im Doping-Fall Alessandro Petacchi fällen.

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"Der Fall ist kompliziert und verlangt noch weitere Untersuchungen", zitierte die Internetausgabe der "Gazzetta dello Sport" den zuständigen CAS-Richter, der auch den Termin des zu erwartenden Urteils nannte.

Milram-Kapitän Petacchi droht eine Einjahres-Sperre, weil er beim vergangenen Giro d'Italia mit überhöhten Cortisonwerten getestet worden war.

Petacchi und seine Anwälte führen zur Entlastung ein vom Radsport- Weltverband UCI anerkanntes Attest an, das den Gebrauch von Cortison gegen Asthma in seinem Fall erlaubt.

Das Zertifikat gestattet den Einsatz des Präparats Salbutamol - allerdings überschritt der 34-jährige Sprinter aus La Spezia die zulässigen Cortison-Grenzwerte von 1000 Nanogramm um 320 pro Milliliter Urin.

CONI fordert mindestens ein Jahr Sperre

Damit könnte eine Leistungssteigerung erreicht worden sein, argumentierten die Kläger. Das Italienische Nationale Olympische Komitee CONI fordert vor dem CAS eine Sperre von mindestens 12 Monaten, nachdem der italienische Verband Petacchi freigesprochen hatte.

"Das geht nun fast schon seit einem Jahr. Die Ungewissheit ist ein unhaltbarer Zustand. Das sitzt in seinem Hinterkopf und beeinträchtigt seine Leistung", sagte am Donnerstag Milram-Manager Gerry van Gerwen, der mit einem Freispruch für Petacchi rechnet.

Nach seiner Erkältung soll der Team-Kollege von Erik Zabel am Samstag bei einem kleinen Rennen in den Niederlanden einen Test absolvieren. Erst danach will der deutsche ProTour-Rennstall festlegen, bei welchem Frühjahrs-Klassiker Petacchi wieder einsteigt.

Für den Fall der Verurteilung durch den CAS hatte Petacchi bereits das Ende seiner Karriere angekündigt. Das würde dann auch die Planungen des vom Bremer Konzern Nordmilch gesponserten Rennstalls vor eine neue Situation stellen, zumal zum Saisonende auch Zabels Vertrag ausläuft.