Athleten bekommen Chance auf Meinungsäußerung

SID

Berlin - Die Athleten werden bei den Olympischen Spielen in Peking nach den Worten von IOC-Vizepräsident Thomas Bach die Gelegenheit zur freien Meinungsäußerung haben.

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"Es wird Möglichkeiten geben für die, die sich äußern wollen, sich auch zu äußern", sagte Bach bei einer Podiumsdiskussion in Berlin.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat für Ende April/Anfang Mai Richtlinien zur Abgrenzung von Meinungsäußerung und Propaganda bei den Olympischen Spielen angekündigt.

"Sport kein Ersatzmann für Politik"  

Die Vorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH), Ann Kathrin Linsenhoff, bezeichnete diese Regelungen als "dringend nötig, damit die Athleten wissen, wie sie sich verhalten sollen".

Nur so könnten sie sich ganz auf ihren Sport konzentrieren, mahnte die Mannschafts-Olympiasiegerin im Dressurreiten von 1988. Und wenn sich ein Athlet in Peking etwa zur Tibet-Frage nicht äußern wolle, "dann darf er nicht der Böse sein".

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), ebenfalls auf dem Podium, betonte: "Der Sport kann nicht der Ersatzmann für die Politik sein."

Bach wehrt sich 

Bach verteidigte erneut die frühe Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gegen einen Boykott der Spiele. "Unsere Athleten hatten es mehr als verdient, so frühzeitig wie möglich über die Situation informiert zu werden."

Er wehre sich dagegen, wenn man Sportler als "Pokerkarte" missbrauchen wolle, so der DOSB-Präsident. Bei der Veranstaltung zum Thema "Ehrenamt versus Profitum" appellierte Bach an den Bund, sich für eine Entbürokratisierung des Vereinswesens auch für Ehrenamtler einzusetzen.

Er stellte die Frage, ob es noch zeitgemäß sei, dass "jeder Vereinsvorstand für alles Mögliche haftet?" Dies schrecke zumindest viele ab, meinte Bach. Zudem forderte er von den Kommunen eine stärkere Unterstützung bei der Sanierung und dem Neubau von Sportstätten. Da gebe es immensen Nachholbedarf.