Bartko verpasst sein Olympia-Ticket

SID

Manchester -Robert Bartko hat mit seiner um Längen verpassten Olympia-Teilnahme gleich zum WM-Auftakt für eine herbe Enttäuschung bei den deutschen Bahnrad-Fahrern gesorgt.

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Der Doppel-Olympiasieger aus Potsdam fuhr in Manchester in der Ausscheidung über 4000 m in schwachen 4:25,142 Minuten als 16. zwar Saisonbestleistung.

Doch der 32-Jährige Vorjahreszweite wurde von der Konkurrenz deklassiert: Der Niederländer Jenning Huizenga war als Schnellster in 4:16,343 Minuten rund neun Sekunden besser als Bartko, der nur als Weltmeister noch direkt einen Startplatz in Peking ergattert hätte. "Fakt ist: Das Ziel ist nicht erreicht. Innerhalb eines Jahre ist uns die Weltspitze davongefahren. Das ist der bitterste Moment meiner Karriere", gestand Bartko.

Nächste Chance im Vierer

"Jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, hat gewusst, dass die Olympia-Qualifikation nur noch theoretisch möglich gewesen ist. Robert Bartko hat alles gegeben", sagte Burckhard Bremer, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).

Bartko muss nun auf den Vierer bauen, um doch noch zu den Spielen in China zu kommen. Bei einem Medaillengewinn mit sechs Plätzen Vorsprung auf Frankreich wäre die Mannschaft in Peking dabei und damit ein Startplatz in der Einerverfolgung verbunden. Eigens für das WM-Rennen fahren Bartko, der Berliner Henning Bommel sowie die Erfurter Daniel Becke und Patrick Gretsch mit nahtlosen Spezialanzügen.

Verdammt schnelle Zeiten

"Von dem Vierer darf man keine Wunderdinge erwarten", sagte Bundestrainer Uwe Freese. In der Einerverfolgung seien "verdammt schnelle Zeiten gefahren worden. Davon waren wir überrascht." Hektisch wurde die Übersetzung am Rad verändert. "Das hat bei Robert für zusätzliche Verunsicherung gesorgt", sagte Freese.

Für den ehemaligen Vierer-Weltmeister Robert Hayles aus Großbritannien und den Niederländer Pim Ligthart ist die WM derweil schon vor dem ersten Start zu Ende.

Insgesamt 66 Blutkontrollen

Sowohl bei dem 35-jährigen Briten, der in der Einzelverfolgung hatte starteten sollen, als auch bei dem Weltcup-Sieger im Punktefahren vor gut fünf Wochen in Kopenhagen wurde nach einem Bluttest ein überhöhter Hämatokritwert festgestellt.

Der WM-Zweite von 2006 Hayles und der Niederländer Ligthart wurden mit einer zweiwöchigen Schutzsperre belegt. "Das ist kein Beweis dafür, dass ein Dopingmittel genommen worden wäre", sagte Bremer.

Insgesamt waren am 26. März zwischen 7.08 Uhr und 8.28 Uhr 66 Blutkontrollen bei den Mannschaften aus den USA, Australien, den Niederlanden und Großbritannien vorgenommen worden, teilte der Weltverband UCI mit.