Annette Dytrt als Zwölfte ins WM-Finale

SID

Göteborg - Mit einem Klasse-Kurzprogramm hat die viermalige deutsche Meisterin Annette Dytrt das Finale bei der Eiskunstlauf-WM in Göteborg erreicht und ist nah an die Top Ten herangelaufen. Die 24 Jahre alte Münchnerin liegt vor der Kür der besten 24 Läuferinnen auf Rang zwölf.

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In Führung ging die Doppel-Europameisterin Carolina Kostner (Italien) mit 64,28 Punkten vor Mao Asada (64,10) und Yukari Nakano (beide Japan/61,10).

"Das war ein guter Anfang", sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), "das Ziel ist, dass Annette hier zwei saubere Programme abliefert." Die gebürtige Tschechin leistete sich im knappen braunen Tüll-Kleid vor 5000 Zuschauern im Scandinavium keinen Wackler und stand ihre Kombination aus Dreifach-Flip/Doppel-Toeloop ohne Probleme. Auch der dreifache Salchow und der Doppel-Axel waren einwandfrei.

Dytrt selbst war nach ihrem choreographisch ansprechenden Programm zu Peter Gabriels "The Feeling begins", für das sie 50,99 Zähler erhielt, sehr zufrieden. "Die Kurzkür hab ich einfach drauf. Beim Einlaufen war ich gar nicht so sicher, aber ich bin stabiler geworden und hab das weggesteckt", sagte Annette Dytrt, die seit der enttäuschenden Europameisterschaft (Platz 12) im Januar psychologische Ratgeber studiert.

"Ich wollte mit einer Psychologin zusammenarbeiten, doch die meinte, fünf Wochen bis zur WM seien zu kurz. Da hab ich angefangen, allein mental an mir zu arbeiten", erzählte die zierliche Läuferin mit den schwachen Nerven. Ihr großes Ziel sind die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. "Ich habe nicht mehr viel Zeit, der Durchbruch muss bald kommen."

Die Führung der Wahl-Oberstdorferin Kostner war äußerst umstritten: Die Jury setzte die 21-Jährige trotz eines Wacklers beim dreifachen Lutz in ihrem modernen Programm zu "Riders on the storm" von The Doors nach vorn. Niedrigere Noten bekam die fehlerfreie Mao Asada.