Alinghi geht erneut vor Gericht

SID

Hamburg - America's Cup-Verteidiger Alinghi geht nach der ersten gerichtlichen Niederlage gegen den US-Segelrennstall BMW Oracle Racing erneut vor Gericht.

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Die Schweizer wollen nun in einer Eilanhörung klären lassen, wann das vom Gericht festgesetzte Exklusiv-Match gegen die Amerikaner stattfinden soll. Alinghi will erst 2009, BMW Oracle Racing dagegen noch im Oktober 2008 antreten.

Alinghis Besitzer Ernesto Bertarelli sagte nach den geplatzten Verhandlungen der Streitparteien in Genf: "Larry Ellison hat durch seine Aktivitäten erfolgreich zwölf gemeldete Teams zerstört." Sein Gegenspieler habe alle Pläne für eine Mehrfach-Herausforderung 2009 vor Valencia zerstört und sich mit Hilfe des Rechtssystems einen Platz im America's Cup-Match gesichert, den er "auf dem Wasser nie erreichen konnte".

Frustration bei den anderen Teams

Der seit 20. Juli 2007 tobende Streit der Giganten hat inzwischen dafür gesorgt, dass alle anderen Herausforderer für die 33. Cup- Auflage entweder wie Team Germany aufgelöst werden oder stark reduziert einer Entscheidung harren. Sie können erst bei der 34. Auflage wieder in die Rennen um die älteste Trophäe des Segelsports eingreifen.

Entsprechend frustriert sind die zum Zuschauen verdammten Cup-Jäger. Team New Zealands Sportchef Grant Dalton, dessen Mannschaft Alinghi aufgrund des Ausfalls in New York auf Schadenersatz in zweistelliger Millionenhöhe verklagt, sagte: "Nachdem Alinghi erklärt hat, dass sie nicht im Oktober 2008 antreten können, sollten sie jetzt sofort aufgeben."

So könnten BMW Oracle und die anderen Herausforderer wieder auf Kurs gehen. Die von Alinghi verursachte finanzielle Misere der Herausforderer wäre nur so zu beenden.

Alle Verträge der Mitglieder im Team Germany laufen am 31. März aus. Die Hauptsponsoren United Internet, Audi und Porsche Consulting wollen zwar umgehend Grünes Licht für den Neustart geben, wenn klar ist, wann und wo die 34. Cup-Auflage stattfindet. Doch bis dahin bleiben die 2007 neu zusammengestellten Segler und ihre Mannschaft auf sich gestellt.