Ex-Stars machen für DM mobil

SID

Sindelfingen - Zum ersten Härtetest im Olympia-Jahr treten die Leichtathleten in Sindelfingen an: Bei den deutschen Meisterschaften geht es auch um die Tickets für die Hallen- Weltmeisterschaften in Valencia (7. bis 9. März).

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"Wir werden keine allzu große, aber eine leistungsstarke Mannschaft haben. Zuallererst muss die WM in die individuelle Vorbereitung auf Peking passen", sagte Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Angesichts der Olympischen Spiele werden höchstens 20 Athleten (Mallow: "15 plus x") nominiert werden. Im Glaspalast versuchen auch die Helden vergangener Tage wie Nils Schumann, Ingo Schultz, Charles Friedek und Jan Fitschen den ersten Schritt für eine erfolgreiche Qualifikation für Peking zu machen.

Stabhochspringer wieder mal im Mittelpunkt 

Bei der Hallen-EM 2004 in Birmingham waren nur elf DLV-Sportler am Start. Den bisherigen Saisonverlauf bezeichnete Mallow als "sehr erfreulich: Wir haben in einer Reihe von Disziplinen Weltspitzenstandard erreicht - wenn man den Begriff Weltspitze nicht zu eng fasst." In Valencia will der Cheftrainer nicht auf die Nationenwertung schauen, "und wenn wir nur zwei Medaillen gewinnen statt drei, bin ich auch nicht traurig".

Nachdem die Freiluft-Weltmeister Franka Dietzsch und Betty Heidler ihre Diskusscheibe bzw. ihren Hammer in der Halle nicht auspacken dürfen, auch die Wurf-Asse Christina Obergföll und Steffi Nerius (Speer) außen vor sind und die Kugelstoß-Asse Ralf Bartels, Nadine Kleinert und Petra Lammert fehlen, stehen andere DLV-Asse im Mittelpunkt.

In erster Linie wieder einmal die Stabhochspringer: Der frühere Hallen-Weltmeister Tim Lobinger führt mit 5,80 Metern die Bestenliste an. Den Münchner fordern Hallen-Europameister Danny Ecker (Leverkusen), Björn Otto (Uerdingen/Dormagen), Fabian Schulze (Kornwestheim/Ludwigsburg) und Newcomer Alexander Straub (LG Filstal) heraus. Nur zwei dürfen nach Valencia.

Schultz und Schumann am Start 

Lokalmatador Tobias Unger peilt einen Doppelsieg über 60 und 200 Meter auf jener Bahn an, wo er vor drei Jahren einen deutschen Rekord über die Hallenrunde (20,56 Sekunden) aufstellte. Im Hochsprung hofft Ariane Friedrich auf ihren dritten Zwei-Meter-Satz in diesem Jahr. Die Frankfurterin ist die bisher größte Überraschung dieses Winters.

Im Jahr der Sommerspiele mobilisieren auch frühere Weltklasse-Sportler alle Kräfte, um noch einmal den Anschluss zu schaffen: Ingo Schultz (Leverkusen), 2002 in München Europameister über 400 Meter, geht ebenso an den Start wie der Erfurter Nils Schumann. Der Olympiasieger von 2000, der in den vergangenen Jahren nach vielen Verletzungen überhaupt nicht mehr in Tritt gekommen war, hat allerdings vier deutsche 800-Meter-Läufer vor sich, die in dieser Saison schneller waren.

Mit der Gründung eines eigenen Vereins (Team Referenznetzwerk Leverkusen) hat der 37 Jahre alte Ex-Weltmeister Charles Friedek die Voraussetzungen geschaffen, noch einmal im Dreisprung weit hinauszukommen. Und auf der Bahn will Europameister Jan Fitschen endlich wieder Tempohärte zeigen. "Meine Auftritte über 3000 Meter in diesem Jahr waren grottenschlecht", räumt der Wattenscheider ein.