Bundestrainer: "Platz zwei nutzt nichts"

SID

Izmir - Beim Aufgalopp gegen die Gastgeber erwartet die deutschen Volleyballer eine heiße Atmosphäre, doch die Türkei ist im Kampf um das begehrte Peking-Ticket nur eine Pflichtaufgabe.

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Beim olympischen Qualifikations-Turnier in Izmir gelten die international zweitklassigen Türken als krasser Außenseiter. "Dennoch wird das Auftaktspiel eine echte Bewährungsprobe, schließlich ist die Atmosphäre in allen Sportarten aufgeladen, wenn die Türken ihre Athleten unterstützen.

Da müssen wir cool bleiben und dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen", erklärte Bundestrainer Stelian Moculescu und forderte höchste Konzentration für die Partie am 8. Januar. Während der Gegner am Vortag schon gegen Finnland schmetterten, probte das deutsche Team nochmals im Training.

Haben gegen alle schon gewonnen 

"Natürlich wird es schwer, sich in diesem Klassefeld durchzusetzen", erklärte Moculescu, fügte aber selbstbewusst hinzu: "Wir wissen auch, dass wir gegen alle diese Gegner schon mal gewonnen haben."

In der Gruppe B muss das Team des Deutschen Volleyball- Verbandes (DVV) zunächst gegen die Gastgeber, den EM-Dritten Serbien und den EM-Vierten Finnland mindestens Platz zwei erreichen, um ins Halbfinale einzuziehen. Nur der Turniersieger erkämpft einen Startplatz in Peking.

Allerdings gäbe es für die deutschen Herren Ende Mai bei einem Vierer-Turnier mit dem Heimvorteil Düsseldorf noch eine zweite Qualifikations-Chance. Der letzte Auftritt eines deutschen Team bei Olympia datiert aus dem Jahr 1972. "Wir sollten diese Option als zweite Chance betrachten, uns aber nicht darauf verlassen", betonte Moculescu.

Gewinnen, sonst nichts 

So möchten es der neue Kapitän Björn Andrae und sein Team schon in Izmir richten, auch wenn in der zweiten Gruppe mit Europameister Spanien, Vizeweltmeister Polen, dem deutschen Angstgegner Niederlande und dem dreimaligen Weltmeister Italien internationale Prominenz am Start ist.

Italien-Legionär Stefan Hübner sieht das Turnier "wahnsinnig ausgeglichen" besetzt: "Hier können am Ende sieben Nationen vorne stehen." Der ehemalige Berliner sagte aber auch: "Wir sind eine davon." Den Beweis hatte der WM-Neunte Deutschland im vergangenen Jahr in Russland geliefert, als mit Rang fünf die beste EM-Platzierung seit 1993 gelang.

Beim gnadenlosen Auslese-Verfahren in Izmir wird kein Schönheitspreis vergeben, es geht um effektiven Volleyball. "Hier musst du nicht gut aussehen, hier musst du gewinnen, sonst nichts. Platz zwei nutzt uns nichts", bemerkte Hübner.