Federer und ganz Serbien

Von SPOX
Roger Federer
© Getty

München - Ana Ivanovic aus Serbien und die Slowakin Daniela Hantuchova haben das Halbfinale der Damen bei den Australian Open komplettiert.

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Bei den Herren löste Roger Federer seine Viertelfinal-Aufgabe gegen James Blake souverän. Der Schweizer gewann mit 7:5, 7:6 und 6:4 und steht damit zum 15. Mal nacheinander bei einem Grand-Slam-Turnier in der Runde der letzten vier. Dort trifft er auf den an Position drei gesetzten Novak Djokovic. Der Serbe deklassierte den Spanier David Ferrer, immerhin die Nummer fünf der Setzliste, mit 6:0, 6:3, 7:5.

Am 28. Januar wird Federer in der 209. Woche nacheinander das Ranking anführen. Hätte der Australian-Open-Sieger von 2004, 2006 und 2007 die Runde der letzten vier verpasst und Rafael Nadal das Turnier gewonnen, wäre der Profi aus Basel seinen Nummer-1-Status an den dreimaligen French-Open-Champion losgeworden.

"Lässiges Match" gegen Djokovic

"Ich habe dieses Gerücht auch gehört", scherzte der ganz in schwarz gekleidete Federer in der voll besetzten Rod Laver Arena nach seinem achten Sieg im achten Vergleich gegen "Lieblingsgegner" Blake, fügte später aber an: "Das ist ein großer Tag für mich. Ich bin sehr stolz auf diese Serien." Gegen Djokovic erwartet der 26-Jährige ein "aufregendes Match und eine lässige Partie für die Fans auf der ganzen Welt. Es wird darauf ankommen, wer den besseren Tag erwischt."

Djokovic jedenfalls fühlt sich gerüstet. "Ich bin noch nicht am Ende meines Weges", sagte der Weltranglisten-Dritte nach dem 6:0, 6:3, 7:5 gegen den Spanier David Ferrer, immerhin die Nummer 5 der Welt. "Ich bin selber überrascht, wie gut ich gespielt habe." Nur am Ende wurde Djokovic nach vier vergebenen Matchbällen noch einmal nervös und legte sich sogar kurz mit den Zuschauern an. Doch nach 2:14 Stunden verwandelte er seinen fünften Matchball.

Vier Halbfinals in Folge

Der Youngster steht damit seit den French Open 2007 zum vierten Mal nacheinander bei einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinale. Und dass er Federer schlagen kann, bewies er im Vorjahr beim Masters-Series-Turnier in Toronto - als einer von nur fünf Profis, die den zwölfmaligen Grand-Slam-Sieger 2007 besiegten.

Im letzten Duell im Finale der US Open behielt Federer jedoch die Oberhand. "Ich bin froh, dass die Bilanz für mich spricht", meinte Federer, der fünf von sechs Vergleichen gewann.

Das zweite Halbfinale bestreiten Rafael Nadal (Spanien/Nr. 2) und der Franzose Jo-Wilfried Tsonga, der erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier die Runde der letzten Vier erreichte.

Ivanovic schaltet Williams aus

Ana Ivanovic sorgte dafür, dass Venus Williams auch weiter auf einen Sieg in Melbourne warten muss. 7:6 und 6:4 gewann die 20-jährige Serbien, Nummer vier der Setzliste, gegen die an Acht gesetzte US-Amerikanerin, deren bestes Australian-Open-Resultat somit vorerst die Finalteilnahme 2003 bleibt.

Ivanovic' Gegnerin im Halbfinale ist Hantuchova. Die 24-jährige Slowakin erreichte durch ein souveränes 6:2, 6:2 über die Polin Agnieszka Radwanska (Nr. 29) erstmals in ihrer Karriere die Vorschlussrunde in Melbourne.

Wie bei den French Open

"Auf dieses Halbfinale habe ich lange gewartet", sagte die Weltranglisten-Neunte Hantuchova. Das zweite Halbfinale bei den Damen bestreiten Maria Scharapowa (Russland/Nr. 5) und Jelena Jankovic (Serbien/Nr. 3). Jankovic hatte Titelverteidigerin Serena Williams aus dem Turnier geworfen. Vorjahresfinalistin Scharapowa ließ der Weltranglisten-Ersten Justine Henin aus Belgien keine Chance und erreichte zum vierten Mal nacheinander in Melbourne das Halbfinale.

Wie schon bei den French Open im vergangenen Jahr stehen damit in Jankovic und Ivanovic zwei Serbinnen bei einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinale. "Es ist schön für das Damen-Tennis, frische und neue Gesichter zu sehen", sagte Ivanovic nach ihrem ersten Erfolg im fünften Vergleich gegen die sieben Jahre ältere Venus Williams. "Ich habe mich auf eine kleine Revanche gefreut", gab sie zu.

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