Olympia-Aus für DVV-Frauen

SID

Halle/Westfalen - Das erneute Wunder blieb aus: Für die deutschen Volleyball-Frauen ist der Traum von der vierten Olympia-Teilnahme seit 1996 beendet.

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Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti kassierte am Samstag im Halbfinale bei der europäischen Qualifikation im westfälischen Halle vor 5300 Zuschauern eine 0:3 (15:25, 23:25, 17:25)-Niederlage gegen Weltmeister Russland und hat damit die einzige Chance auf das Peking-Ticket verpasst. Nur der Turniersieger ist qualifiziert.

Russland trifft auf den Sieger aus der Partie Polen gegen den EM-Zweiten Serbien.

"Wir haben alles versucht, doch wir hatten keine Chance und waren den Russen in allen Bereichen unterlegen. Nur im zweiten Satz bestand die Möglichkeit, aber da sind uns zu viele Fehler unterlaufen", sagte Guidetti.

Größenvorteile ausgespielt 

Mitfavorit Russland war wie Polen in der deutschen Gruppe B ungeschlagen mit drei Siegen als Erster der Staffel A in die Runde der besten Vier eingezogen, obwohl das Team sehr wechselhaft spielte. In der wichtigen Partie gegen die Gastgeberinnen, die ihre dritte Niederlage hintereinander einstecken mussten, drehten die Russinnen um die 2,02 m große Jekaterina Gamowa mächtig auf und nutzen ihre Größenvorteile in Angriff und Block aus.

Die Deutschen hatten in der Gruppenphase nur einen 3:0-Auftaktsieg über die Türkei erreicht und waren nach Niederlagen gegen Polen (2:3) sowie Grand-Prix-Gewinner Niederlande (1:3) recht glücklich bei Punktgleichheit mit den Niederlanden und der Türkei durch das bessere Satzverhältnis ins Halbfinale eingezogen.

Der erforderliche Satzgewinn gegen die Niederlande gelang gleich im ersten Durchgang, danach war das Team gedanklich offenbar schon beim Russland-Spiel.

Auch wenn die Mannschaft um Kapitän und Superstar Angelina Grün leistungsmäßig wieder an die starke Phasen der Polen-Partie anknüpfen konnten, reichte es nicht zum Wunder, mit dem dieses Turnier 1996 und 2000 in Bremen sowie 2004 in Baku/Aserbaidschan jeweils gewonnen und die Olympia-Qualifikation geschafft wurde.

Hohe Führung reicht nicht 

Die Russinnen, alle im eigenen Land aktiv, dominierten mit konzentrierter und aggressiver Spielweise den ersten Satz nach dem 7:7 eindeutig mit ihrem Service, einer starken Abwehr und erstklassigem Block, gegen den es die deutschen Angreiferinnen sehr schwer hatten. Im zweiten Abschnitt hatten die Deutschen ihre beste Phase, legten dank Grün bis zum 11:11 vor und konnten nach einem Vier-Punkte-Rückstand noch den ersten Satzball abwehren.

Der dritte Durchgang stand nach einer 7:1-Führung wieder ganz im Zeichen des Weltmeisters, dem insgesamt nur wenig Eigenfehler unterliefen.