Marion Jones zu sechs Monaten Haft verurteilt

SID
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New York - Die ehemalige Weltklasse-Sprinterin Marion Jones muss wegen zweimaliger Falschaussage gegenüber Untersuchungsbehörden für sechs Monate ins Gefängnis. Das entschied ein US-Gericht in New York.

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Die Richter ignorierten die Bitte der 32-Jährigen, sie nicht, wenn auch nur für eine kurze Zeit, von ihren Kindern zu trennen. "Ich bitte Sie, so gnädig zu sein, wie ein Mensch nur gnädig sein kann", sagte Jones, die das Sorgerecht für ihre beiden kleinen Söhne hat.

Die Amerikanerin hatte am 5. Oktober 2007 vor einem Gericht in New York zugegeben, gegenüber Untersuchungsbehörden gelogen zu haben und widersprach damit ihren Aussagen, die sie bei einer Anhörung im November 2003 gemacht hatte.

Damals wurde sie im Zuge des Balco-Skandals befragt und bestritt jeglichen Dopingmissbrauch vehement. Vor drei Monaten räumte sie dann ein, von September 2000 bis Juli 2001 gedopt zu haben. Im Anschluss an ihr Geständnis erklärte sie unter Tränen ihren Rücktritt vom Leistungssport.

Aus allen Siegerlisten gestrichen

Die Kalifornierin bekannte sich außerdem schuldig, im Zusammenhang mit einem Scheck-Betrug gegenüber den Untersuchungsbehörden gelogen zu haben. Jones hatte 2005 behauptet, nichts von einer Verwicklung ihres ehemaligen Freundes und Vaters des gemeinsamen Sohnes, Ex- Weltrekordler Tim Montgomery, in einen millionenschweren Kriminalfall gewusst zu haben.

Sowohl der Leichtathletik-Weltverband IAAF als auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) strichen die Amerikanerin nach ihrem Dopinggeständnis aus allen Siegerlisten. Ihre 2000 in Sydney gewonnenen fünf Olympia-Medaillen, darunter drei goldene, hat Jones bereits zurückgegeben. Sie wurden ihr im Dezember vom IOC offiziell aberkannt.