Rebellion? Von wegen!

SID
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Hamburg - Die Rebellion an der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga ist ausgeblieben. Vizemeister HSV Hamburg hat den Angriff von Geheimfavorit HSG Nordhorn, der zwei Wochen zuvor Meister THW Kiel in die Knie gezwungen hatte, abgewehrt.

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Mit 30:26 bezwangen die Hanseaten die in dieser Saison enorm starken Nordhorner und verteidigten damit Platz zwei hinter dem punktgleichen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt. Die Schleswig-Holsteiner erwiesen sich als souveräner Bändiger der Rhein-Neckar Löwen und schickten die Badener überraschend deutlich mit 36:28 nach Hause.

Rekordmeister THW Kiel profitierte von der Nordhorner Niederlage und rückte dank eines 28:24 gegen Frisch Auf Göppingen auf Platz drei vor.

HSV-Kapitän gerät ins Schwärmen

"Heute war es von Beginn an ein Feuerwerk", sagte HSV-Kapitän Guillaume Gille in der mit 12.720 Zuschauern in dieser Saison erstmals ausverkauften Color-Line-Arena. "Nach dem Spiel gegen Wetzlar war der Frust bei jedem zu merken. Gegen Nordhorn haben wir von Anfang an gebrannt."

Der Punktverlust vier Tage zuvor beim 33:33 im Heimspiel gegen die HSG Wetzlar hatte zu harscher Kritik von HSV-Präsident Andreas Rudolph geführt. "Das Spiel gegen Wetzlar war der berühmte Schuss vor den Bug", sagte Rechtsaußen Stefan Schröder.

Beutler glänzt in Flensburg

Im Duell der Flensburger mit den Rhein-Neckar Löwen war Torwart Dan Beutler der Held des Tages. Er parierte 23 Würfe der Badener und brachte sie damit schier zur Verzweiflung.

"Wir sind am Torwart gescheitert. Dan Beutler hat die Partie im Alleingang entschieden", stöhnte Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm, der diese Funktion im vergangenen Jahr noch bei den Flensburgern innehatte.

"Ich hatte ein bisschen Glück", wehrte der Gelobte bescheiden ab. "Die Abwehr hat unglaublich gestanden."

Pfiffe der Kieler Fans

Champions-League-Gewinner THW Kiel zog sich trotz des Erfolges über Göppingen den Unmut der eigenen Zuschauer zu. Weil nach zwischenzeitlicher Neun-Tore-Führung der Meister einen Gang zurückschaltete und am Ende nur ein Vier-Tore-Sieg heraussprang, erntete das Team von Trainer Zvonimir Serdarusic Pfiffe. "Am Schluss haben wir viele leichte Fehler gemacht", meinte THW-Manager Schwenker.

Melsunger Sturzflug geht weiter

Ohne Probleme entledigten sich der TBV Lemgo (38:24 gegen Füchse Berlin) und der SC Magdeburg (29:23 in Wilhelmshaven) ihrer Aufgaben.

Dagegen überraschte der klare Erfolg von TuS N-Lübbecke im Kellerduell mit dem Tabellennachbarn GWD Minden (33:25) und der 29:28-Heimsieg des abstiegsbedrohten HBW Balingen-Weilstetten gegen die MT Melsungen.

Noch vor Wochen das Überraschungsteam der Liga, sind die Melsunger nun auf Sturzflug. In den vergangenen fünf Spielen kassierten sie vier Niederlagen bei nur einem Remis.