Rekordflut in Berlin

SID

Berlin - Beim Berliner Weltrekord-Festival ist die Magdeburgerin Antje Buschschulte in 26,94 Sekunden als Siegerin über 50 Meter Rücken sensationell zum Europarekord geschwommen.

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Der Schwede Stefan Nystrand markierte in 45,83 Sekunden zum Weltcup-Auftakt über 100 Meter Freistil ebenso einen Weltrekord wie die Niederländerin Marleen Veldhuis in 23,58 Sekunden über 50 Meter Freistil. Frankreichs Superstar Laure Manaudou setzte in 1:53,48 Minuten über 200 Meter Freistil eine kontinentale Bestmarke.

Paul Biedermann aus Halle/Saale schraubte die deutsche Bestzeit über 400 m Freistil auf 3:38,22 Minuten und musste sich nur dem Südkoreaner Tae-Hwan Park (3:36,68) geschlagen geben. "Ein Rekord war nicht geplant", stellte er fest. Benjamin Madeja aus Potsdam stellte als Fünfter über 200 m Brust in 2:10,15 Minuten den deutschen Rekord von Timo Lorenz (Berlin) ein. 1500 Dollar Prämie sicherte sich neben Doppel-Siegerin Buschschulte, die in 2:05,92 Minuten auch die 200 m Rücken gewann, auch die Wuppertalerin Sarah Poewe über 100 m Brust.

Buschulte nach Europarekord völlig überrascht

"Was, 50 Meter Rücken? Europarekord? Ich? Das kann ja gar nicht sein", sagte Antje Buschschulte nach ihrem Coup. "Irgendwie komisch und ganz seltsam, was ich hier abgeliefert habe. Normal sind die 50 Meter gar nicht meine Spezialstrecke. Es liegt vielleicht daran, dass ich ausgeruht bin und meine Saison an diesem Wochenende endet." Am 19. November wird sie sich einer Schulteroperation unterziehen. "Vor Olympia ist das die letzte Möglichkeit", sagte sie. Die bisherige Rekordhalterin Janine Pietsch aus Ingolstadt wurde in 26,98 Sekunden Zweite, blieb damit aber ebenfalls unter ihrer alten Bestmarke.

Nystrand schwamm zwar Weltrekord mit Ansage, war am Ende aber doch überrascht. "Ich wusste, dass ich den Weltrekord drauf hatte, aber nicht diese Zeit", sagte der 26-Jährige nach einem unglaublich schnellen Rennen über 100 Meter Freistil. Dem Südafrikaner Roland Schoeman, der zusammen mit dem Amerikaner Ian Crocker in 46,25 Sekunden die alte Bestmarke hielt, blieb in 47,20 Sekunden hinter dem Australier Eamon Sullivan (47,08) nur Platz drei. Der Brasilianer Thiago Pereira verpasste in 4:00,63 Minuten über 400 Meter Lagen den Weltrekord des Ungarn Laszlo Cseh (4:00,37) nur knapp.

Veldhuis schlägt Torres

Marleen Veldhuis setzte sich über 50 m Freistil überraschend vor der favorisierten 40 Jahre alten Amerikanerin Dara Torres (23,82) und der bisherigen Rekordhalterin Therese Alshammar aus Schweden (24,05) durch. Die Niederländerin war selbst überrascht: "Das kann ich noch gar nicht glauben. Aber im Vorlauf hat mich Dara Torres doch ein wenig geschockt. Da wollte ich gegenhalten." Am zweiten Wettkampftag steht über 100 Meter Freistil das Duell mit der Berliner Weltrekordlerin Britta Steffen an.

"Das habe ich zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nicht für möglich gehalten", sagte Laure Manaudou nach ihrem Europarekord über 200 m Freistil. Meike Freitag aus Frankfurt/Main blieb in 1:56,27 Minuten nur Rang vier. Laure Manaudou gewann in 2:09,27 Minuten zudem die 200 m Lagen.

"So knapp über meiner Bestzeit und dann noch gewonnen, das ist riesig", sagte Sarah Poewe nach starken 1:06,14 Minuten über 100 m Brust. Nach einer langen Durststrecke konnte sie endlich wieder einen Sieg feiern. Die Dortmunderin Sonja Schoeber wurde in 1:06,32 Minuten Dritte.

Der Rostocker Europarekordhalter Thomas Rupprath musste sich über 100 m Rücken in 51,54 Sekunden nur dem Amerikaner Randall Bal (50,66) geschlagen geben. "Ich wusste, dass es sehr schwer werden wird", sagte Rupprath. Über 50 m Schmetterling wurde er in 23,22 Sekunden ebenfalls Zweiter. Bal steht bei den Männern schon vor dem Weltcup-Finale im brasilianischen Belo Horizonte als Gesamtsieger fest. 100 000 Dollar kassiert er dafür.