Keine Lust auf Sand und Südkorea

SID
Haas, Kühnen, Davis Cup
© Getty

Hamburg - Ohne ihren Leitwolf Thomas Haas muss die deutsche Davis-Cup-Mannschaft die Auftaktpartie vom 8. bis 10. Februar 2008 in der Weltgruppe gegen Südkorea bestreiten.

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"Ich habe mit Tommy gesprochen, der mir mitteilte, dass er aufgrund seiner Schulterprobleme für die Begegnung nicht zur Verfügung steht", sagte Teamchef Patrik Kühnen.

Das Match in der ersten Runde wird in Braunschweig auf einem Sandplatz ausgetragen, wie der Deutsche Tennis Bund (DTB) am Rande des Verbandstags in Dresden mitteilte. Gegen Südkorea, das durch einen 3:2-Erfolg gegen die Slowakei den Aufstieg in die Weltgruppe geschafft hat, ist es der erste Vergleich.

Überraschende Schulter-OP

Der Weltranglisten-Zwölfte Haas hatte sich in der vergangenen Woche überraschend in New York einem neuerlichen Eingriff an der rechten Schulter unterziehen müssen, den er selbst als "klein" bezeichnete, und der sehr gut verlaufen sei. "Ich hoffe, dass meine Schulterprobleme damit endgültig behoben sind und ich im kommenden Jahr wieder voll angreifen kann", erklärte der 29-Jährige.

Haas plant insgeheim zwar, schon Ende Januar bei den Australian Open wieder ins Geschehen eingreifen zu können, doch die vergleichsweise unspektakuläre Aufgabe gegen die zweitklassigen Koreaner will sich der Wahl-Amerikaner nicht antun. Die geplagte Schulter soll nicht unnötige belastet werden.

Die teils böse Kritik nach dem Halbfinal-Aus in Russland, als sich der gebürtige Hamburger wegen heftiger Magenprobleme von seinem zweiten Einzel am Sonntag abgemeldet hatte, habe mit dieser Entscheidung nichts zu tun.

Vergiftungstheorie kein Thema mehr

Spekulationen über einen möglichen Rücktritt, die nach einem allerdings unbewiesen gebliebenen Verdacht von einem möglichen Giftanschlag gegen Haas in Moskau noch genährt wurden, trat die unumschränkte Nummer eins im Team entschieden entgegen: "Bei den kommenden Begegnungen werde ich mich mit Patrik von Spiel zu Spiel über einen Einsatz verständigen, je nachdem, wie meine körperliche Verfassung einen Einsatz zulässt. Für Deutschland zu spielen, ist für mich eine Ehre, und wenn es mein Körper erlaubt, bin ich jederzeit bereit."

Ohnehin sei für ihn die mögliche Vergiftung kein Thema mehr. Haas ließ in den USA eine Blutuntersuchung vornehmen, die keine weitergehenden Hinweise brachte. "Die Untersuchung war ohne Ergebnis, die Ereignisse liegen schon zu weit zurück", meinte Haas und zog einen Schlusstrich unter die Spekulationen: "Damit ist alles vom Tisch."

Auch ohne Haas stark genug

Für die Partie gegen Südkorea sieht Haas auch ohne eigenes Zutun keine Probleme. "Ich glaube, dass die Mannschaft auch ohne mich stark genug ist, um eine Runde weiter zu kommen." Dass die Begegnung in der 4300 Zuschauer fassenden Halle in Braunschweig überraschend auf Sand ausgetragen wird, dürfte ihm die Entscheidung zum Verzicht noch leichter gemacht haben.

"Wir haben Spieler, die auf Sand sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Die koreanischen Spieler hatten ihre besten Resultate dagegen auf Hartplätzen", begründete Kühnen die Wahl des Belags in Braunschweig, wo schon 2001 eine Daviscup-Partie gespielt worden war. Damals bezwang die deutsche Mannschaft unter Teamchef Carl-Uwe Steeb auf einem Kunststoffbelag Rumänien mit 3:2 und zog ins Viertelfinale ein.