Klitschko heiß auf den Titel

SID
Klitschko, Hamburg, PK, Ibragimov
© Getty

Hamburg - Die Box-Weltmeister Wladimir Klitschko und Sultan Ibragimow begannen mit großem Medienrummel am Montag in Hamburg die PR für ihren WM-Vereinigungskampf am 23. Februar im Madison Square Garden von New York.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wie zwei Musterschüler in Schlips und Kragen saßen sie da auf dem Podium. Respektvoll, freundlich und eben harmonisch verkauften sie ihr gemeinsames Geschäft.

"Das wird ein historischer Kampf", sagte Klitschko. Sichtlich bemüht, die Brisanz dieses Faustkampfes deutlich zu machen. "Es ist die erste Titelvereinigung seit acht Jahren." Am 13. November 1999 Evander Holyfield und Lennox Lewis gegeneinander an.

Der Beste im Schwergewicht

Doch mit einem Kampf dieser Dimension ist das bevorstehende Ereignis dann doch noch nicht zu vergleichen. Sultan Ibragimow ist zwar in 23 Kämpfen ungeschlagen, aber außerhalb der Box-Szene weitgehend unbekannt. Allerdings hatte der 32-Jährige seinen WBO-Gürtel passenderweise am 13. Oktober gegen Ex-Weltmeister Holyfield verteidigt.

"Mein Ziel war es immer, Titel zu vereinen. Und Klitschko gilt als der Beste im Schwergewicht. Das ist jetzt meine Chance, zu zeigen, dass ich den Besten bezwingen kann", sagte der 1,88 Meter kleine Russe. "Der WBO-Titel ist mir sehr wichtig", erwiderte Klitschko, "ich bin heiß darauf, ihn zurückzuholen." Klitschko wurde vor sieben Jahren bereits WBO-Weltmeister, als er Chris Byrd in Köln schlug. Er verlor den Gürtel dann im März 2003 wieder und trägt seit April 2006 die Krone der IBF.

An seiner Absicht, viele Titel zu vereinen, hat er nie einen Zweifel gelassen. "Das ist es, was die Fans sehen wollen, sie wollen wissen, wer der Beste ist", sagte der promovierte Sportwissenschaftler: "Mein Bruder Witali und ich haben immer noch das Ziel vor Augen, gemeinsam alle WM-Titel zu besitzen."

Trainingslager in New Jersey oder Florida

Der fünf Jahre ältere Witali versucht nach seiner Rückenoperation weiterhin, den WBC-Titel zurückzugewinnen. Im Sommer soll er die Chance dazu erhalten. "Ibragimow ist schnell, Rechtsausleger und hat einen starken Willen", meint der große Klitschko: "Es wird ein interessanter Kampf, aber mein Bruder ist inzwischen reif geworden. Er ist sicherlich der Favorit."

Bereits am Sonntag standen sich beide Kämpfer in Moskau bei einer Pressekonferenz gegenüber, am 4. Dezember werden sie in New York für den Kampf werben. Anschließend sucht Klitschko sein Trainingsquartier in New Jersey oder Florida aus.

Ibragimow will bereits in drei Wochen in Florida mit seinen Vorbereitungen beginnen. Dem Russen steht schließlich der größte Zahltag seiner bisherigen Laufbahn bevor, etwa vier Millionen kann er verdienen.

Klitschk-Spende für Laureus-Stiftung

Die Verhandlungen mit Klitschkos Management waren deshalb auch relativ problemlos. "Wichtigste Voraussetzung war, dass beide Kämpfer bereit sind, ihren Titel aufs Spiel zu setzen", erklärte Klitschkos Manager Bernd Bönte.

Klitschko wird einen Teil der Einnahmen aus dem Fight an ein Charity-Projekt im Rahmen der Laureus-Stiftung abtreten. "In New York gibt es genug soziale Brennpunkte", sagte der Weltmeister. "Es ist wichtig, die Kinder aus dem Teufelskreis von Gewalt und Drogen herauszuholen."