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NFL: Diese Spieler könnten noch vor der Free Agency getradet werden

NFL, Free Agency, Trades, Aaron Rodgers, Jalen Ramsey, Tee Higgins, DeAndre Hopkins
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In rund zwei Wochen startet die Free Agency in der NFL. Erst dann dürfen auch Trades offiziell über die Bühne gehen - auch wenn schon vorher verhandelt werden darf. Welche Spieler sind bis dahin die aussichtsreichsten Kandidaten für einen Trade? Wir geben eine Übersicht.

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Trades können zum jetzigen Zeitpunkt der Offseason viele Gründe und viele Vorteile haben. Es kann darum gehen, Cap Space zu generieren, zusätzliche Draftpicks zu sichern oder sich von Spielern zu trennen, die man selbst nicht unbedingt mehr will, die aber durchaus anderswo gefragt sein könnten. Vielleicht will man auch einfach nur Ruhe schaffen.

Vorweg: Lamar Jackson ist natürlich auch ein möglicher Trade-Kandidat, dessen Situation wir allerdings schon in unserer Übersicht zu den Franchise-Tag-Kandidaten ausführlich beleuchtet haben. Per se könnte er ohnehin erst nach einer Unterschrift unter einem Franchise-Tender getradet werden, weshalb wir ihn in dieser Liste mal außen vor lassen.

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Aaron Rodgers - Quarterback, Green Bay Packers

Mittlerweile pfeifen es die Spatzen nicht nur in Wisconsin von den Dächern: Die Packers sind bereit, sich von Aaron Rodgers zu verabschieden. Aus den Gerüchten wird so langsam bitterer Ernst.

Rodgers wollte eigentlich nach der Rückkehr ins Licht eine Entscheidung seinerseits präsentieren. Doch bislang war von ihm weder in der Pat McAfee Show noch irgendwo sonst etwas zu hören, was durchaus verwunderlich ist.

Es gebe nicht wirklich Kontakt zu Rodgers, erklärte GM Brian Gutekunst am Dienstag. Und weiter: "Er ist ein großartiger Spieler, aber bis wir diese Unterhaltung geführt haben, sind alle Optionen auf dem Tisch. Wir müssen uns mit ihm unterhalten." Backup Jordan Love sei "absolut" bereit für eine Rolle als Starter.

Heißt: Die Packers haben langsam genug von diesem alljährlichen Frühjahrs-Theater und sind offenbar bereit, Jordan Love eine Chance zu geben.

Wohin die Reise dann für Rodgers gehen könnte, ist relativ offen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Packers ihn nicht innerhalb der NFC traden würden, sodass ein paar mögliche Destinationen wohl rausfallen. Doch in der AFC dürften zumindest die New York Jets, die schon bei den Packers vorgefühlt haben sollen, und die Las Vegas Raiders - Davante Adams hatte bereits öffentlich verdeutlicht, dass er seinen früheren QB gern zurück hätte - einmal nachfragen.

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DeAndre Hopkins - Wide Receiver, Arizona Cardinals

Bei den Cardinals steht mit neuem Regime ein Umbruch an. Entsprechend stellt sich die Frage, ob Top-Receiver DeAndre Hopkins noch ein Teil davon sein sollte. Der 31-Jährige könnte auf dem Markt durchaus noch ein paar Draftpicks an Tag 2 bringen und könnte auch selbst motiviert sein, nochmal zu einem Contender zu wechseln - er kontrolliert sein Schicksal selbst, da er eine No-Trade-Klausel besitzt.

Interessierte Teams müssten allerdings einen gewissen Cap-Spielraum mitbringen, denn ihm stehen fast 20 Millionen Dollar an Gehalt für die kommende Saison zu - ein neuer Deal nach dem Trade scheint also ebenfalls ein Kriterium zu sein.

Infrage kommen einige Teams, die einen Top-Receiver brauchen. Zu nennen sind hier unter anderem die New York Giants, Baltimore Ravens oder New England Patriots, deren Receiving Corps allesamt nicht zur Elite zählen.

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Jalen Ramsey - Cornerback, Los Angeles Rams

Hier sind wir mittlerweile an einem Punkt, an dem alles andere als ein Trade eine Überraschung wäre. Berichten zufolge hatten die Rams schon diverse Diskussionen mit Interessenten, auch wenn es noch nicht zu konkreten Verhandlungen gekommen sein soll.

Der 29-Jährige hatte nicht unbedingt seine beste Saison in der NFL, die Vermutung ist jedoch, dass ihm ein Tapetenwechsel gut tun könnte. Ein Wechsel zu einem Contender würde vielleicht seinen Fokus schärfen, nachdem die Rams ein Jahr nach dem Super-Bowl-Triumph eher keine große Rolle mehr spielten.

Wer könnte für ihn traden? Eine interessante Theorie sind die Detroit Lions, deren Defense zwar gegen Ende der Saison 2022 stabiler wirkte, der aber immer noch ein echter Star in der Secondary fehlt. Ramsey könnte dies sein.

Ebenfalls gut passen würde Ramsey vermutlich zu den Cincinnati Bengals, die auf Cornerback gewisse Lücken haben und Ramsey sicher ein massives Upgrade im Vergleich zu "Everybody's Darling" Eli Apple wäre.

Wer für ihn tradet, muss sich im Klaren darüber sein, dass es wohl auch einen neuen, langfristigen Vertrag brauchen wird, um Ramsey bei Laune zu halten. Sein Kontrakt läuft zwar noch bis 2025, doch nach der kommenden Saison ist ihm kein Cent mehr garantiert ...

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Brandin Cooks - Wide Receiver, Houston Texans

Wird er endlich erlöst? Brandin Cooks wollte Houston eigentlich schon zur vergangenen Trade Deadline verlassen, doch es kam zu keinem Deal. Die Enttäuschung darüber war so groß, dass er das Spiel in Woche 8 gegen die Eagles verpasste, um sich zu sammeln.

Im Januar deutete er erneut relativ klar an, dass er raus und kein Teil des Rebuilds sein will. Und das sagt einiges, denn noch Anfang 2021 hatte er deutlich gemacht, dass er keine Lust mehr auf Trades habe, nachdem er bereits dreimal in seiner Karriere getradet worden war.

Cooks ist immer noch ein gefährlicher Deep Threat, der für diverse Teams interessant sein könnte.

Sein Vertrag allerdings dürfte für viele Teams nicht allzu attraktiv wirken: Sein Gehalt von 18 Millionen Dollar in der kommenden Saison ist komplett garantiert.

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Zach Wilson - Quarterback, New York Jets

Wilson ist derzeit sicherlich nicht leicht zu vermitteln. Er hat seinen Starter-Job bei den Jets nach zwei enttäuschenden Jahren verloren und die Tatsache, dass die Jets einen Veteran holen wollen - Derek Carr war bereits zu Besuch und die Jets werden mit Rodgers in Verbindung gebracht - spricht ebenfalls nicht für Wilson.

Zwar hat man ihn öffentlich nicht abgeschrieben und will weiter auf ihn setzen, doch das sind eben Dinge, die man so sagt, wenn man jemanden traden will.

Einen Abnehmer zu finden, wird nun jedoch schwierig, schließlich zeigte Wilson bislang nicht, dass er den zweiten Pick im Draft 2021 wirklich wert war. Es müsste also ein Team sein, dass sich sicher ist, das bislang ungenutzte Potenzial Wilsons auszuschöpfen. Doch wer mag das sein? Die Teams, die dringend einen neuen QB suchen, werden vermutlich eher eine Lösung suchen, die stabiler ist.

Ein idealer Spot wäre also ein Team, das einen etablierten QB hat und dahinter Raum bietet für jemanden, den man langfristig entwickeln kann.

Vielleicht - reine Spekulation - machen hier die Rams Sinn. Stafford sitzt hier sicher im Sattel. Dahinter ist viel Raum und im Idealfall viel Ruhe ...

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Cam Jordan - Edge Rusher, New Orleans Saints

Auch nach ein paar Restrukturierungen stehen die Saints immer noch mit über 30 Millionen Dollar an Cap Space im Minus. Und irgendwann kommt man dann mal an den Punkt, an dem eine unangenehme Entscheidung getroffen werden muss.

Eine solche wäre es, Urgestein Cam Jordan abzugeben. Er hat mit fast 26 Millionen Dollar die höchste Cap-Number im Team und sein Vertrag löst sich nach der Saison in Luft auf. Entsprechend wäre ein Abgang ein Jahr früher ein Weg, sich ein wenig Luft zu verschaffen - speziell, wenn man einen Trade einfädelt, der vielleicht noch einen Gegenwert generiert. Wenn auch nur einen geringen.

Da ein Trade ohnehin erst nach dem Start des Liga-Jahres möglich ist, ist dies aber keine reine Cap-Sache, sondern generell eine Ressourcenfrage. Würde man einen Deal in den Büchern erst nach dem 1. Juni deklarieren, würde man damit fast 15 Millionen Dollar an Cap Space freimachen - davor wären es lediglich rund 2 Millionen Dollar.

Jordan ist immer noch ein brauchbarer situativer Pass Rusher, der in der richtigen Situation helfen könnte.

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Tee Higgins - Wide Receiver, Cincinnati Bengals

Warum ist die NFL insgesamt betrachtet so ausgeglichen? Weil irgendwann eben unpopuläre und schmerzende Entscheidungen anstehen und die Teams nicht jeden Leistungsträger halten können.

Im Fall von Tee Higgins und den Bengals könnte das so sein, denn er geht in sein letztes Vertragsjahr und hätte legitimen Anspruch auf einen neuen Deal. Doch wird in diesem Sommer sehr wahrscheinlich Quarterback Joe Burrow seinen ersten Monster-Deal erhalten. Ressourcen werden also sehr bald knapper für die Bengals, deren Baustellen eigentlich nicht im Receiving Corps liegen. Entsprechend könnte der Zeitpunkt gekommen sein, sich von einem der drei Top-Receiver zu trennen.

Tyler Boyd könnte hier auch genannt werden, doch ist dieser fünf Jahre älter, aktuell teurer und dürfte generell weniger Wert mitbringen. Wollen die Bengals einen ordentlichen Gegenwert in einem Trade, ist Higgins der Chip, den sie einsetzen könnten.

Man denke ans Vorjahr, als die Titans - warum auch immer - A.J. Brown abgaben und dafür einen Erstrundenpick zurückbekamen. Higgins ist kein Brown - der korrekte Vergleich wäre hier Ja'Marr Chase, der allerdings unantastbar ist -, entsprechend wird es auch keinen Erstrundenpick geben. Aber ein Zweitrundenpick sollte schon drin sein für einen 24 Jahre alten Receiver, der das Zeug zur Nummer 1 hätte.

Unterm Strich ist dies der richtige Zeitpunkt, den Gewinn für Higgins zu maximieren. Denn realistisch betrachtet werden es die Bengals wohl nicht schaffen, Burrow und vielleicht schon im kommenden Jahr Chase zu bezahlen und dann auch noch einen großen Vertrag für Higgins zu schultern.

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Chuck Clark - Safety, Baltimore Ravens

Auch hier gilt, dass man in der NFL nicht jeden Leistungsträger halten kann - und die Ravens stehen per se vor einer ungewissen Zukunft. Sie müssen zunächst mal die Lamar-Jackson-Situation klären: Entweder wird er exorbitant teuer oder man tradet ihn und beginnt unweigerlich einen Neuanfang.

In beiden Fällen jedoch scheint es schwierig, einen Spieler wie Clark zu halten. Sicher gehört er zu den Topspielern seines Teams und auf seiner Position. Doch haben die Ravens eben diverse andere Baustellen und mit Kyle Hamilton wurde Clarks langfristiger Nachfolger eigentlich schon im Vorjahr gedraftet.

Clark geht in sein letztes Vertragsjahr und wird damit spätestens 2024 auch sehr teuer. Gleichzeitig werden zwei Cornerbacks mit Starter-Potenzial Free Agents, ebenso zwei Veteran-Pass-Rushers. Und da reden wir nur über die Defense.

Unterm Strich wären die Ravens gut beraten, Clark gewinnbringend abzugeben, schließlich hatten sie zuletzt immer wieder ein gutes Händchen im Draft. In diesem Jahr verfügen sie lediglich über fünf eigene Draftpicks, darunter nur zwei in den Top 100.

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Justin Fields - Quarterback/Top-Pick im Draft, Chicago Bears

Dies ist ein klares Entweder/Oder-Szenario. Entweder die Bears halten Fields und traden den Top-Pick oder sie traden Fields und ziehen einen neuen Quarterback an Position 1.

Rund zwei Wochen vorm Start der Free Agency hat die Gerüchteküche jedenfalls eine klare Tendenz: Die besagt, dass Fields in der Windy City bleibt und die Bears den Top-Pick abgeben werden. Und hierfür kommen dann diverse Teams innerhalb und auch außerhalb der Top 10 des Drafts infrage.

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