NBA Tops: Dyson Daniels - Defensiver Stopper mit Potenzial
Dyson Daniels war im wahrsten Sinne eine Randnotiz, als er in der Offseason im Zuge des Dejounte-Murray-Deals von den New Orleans Pelicans zu den Atlanta Hawks kam. Liest man sich jetzt noch einmal die offizielle Bekanntmachung von ESPN durch, die den Wechsel von Murray verkündete, erscheint Daniels Name als letzter Bestandteil eines Transfers, der hauptsächlich um Draft-Kapital aufgebaut wurde.
Daniels wurde von den Pelicans gerade einmal zwei Jahre zuvor an 8. Stelle im 2022-Draft ausgewählt, konnte sich aber in der sehr Guard-lastigen Rotation der Pelicans nicht etablieren. Ausschlaggebend dafür war sein fehlender Wurf jenseits der Dreierlinie, Daniels traf knapp über 30 Prozent in seinen ersten beiden Spielzeiten.
Was Daniels dennoch im Draft in die Top-10 beförderte, ist in Atlanta nun sichtbarer denn je - seine Defensive. Daniels ist mit 2,01 Meter Körpergröße und 2,10 Meter Spannweite ein athletischer Verteidiger mit unschlagbaren Instinkten, wenn es darum geht, den Gegnern den Ball abzunehmen. Der Australier ist mit 3,1 Steals pro Spiel derzeit die einsame Spitze in der Liga, in den vergangenen Wochen konnte er sogar 23 Steals über einen Zeitraum von fünf Spielen verzeichnen.
Daniels Stärken in der Verteidigung sind vielfältig. Egal ob er an oder abseits des Balles agiert, versteht es der 21-jährige, seine Präsenz spürbar zu machen. Dabei bleiben auch Superstars wie De'Aaron Fox nicht verschont.
Unter Quin Snyder hat Daniels nun in Atlanta die Möglichkeit, seine offensiven Restriktionen zu bearbeiten. Während der Australier in New Orleans um seine Minuten bangen musste, ist er bei Snyder als Starter gesetzt und hat seine Wurfversuche pro Spiel eben mal fast verdreifacht. Die Offensive der Hawks gibt Daniels dabei oft die Möglichkeit, sich zwischen einem Dreipunktewurf oder einem Drive zum Korb zu entscheiden.
Da der Dreier nach wie vor nicht fällt (30% in dieser Saison), fokussiert sich Daniels immer wieder auf Abschlüsse um den Korb herum, bei denen er gutes Ballgefühl und Finesse zeigt.
Gegeben der Tatsache, dass Daniels erst 21 Jahre alt ist, ist die Hoffnung der Hawks, dass eine größere offensive Rolle wichtige Entwicklungsschritte für den Australier einleitet. Sollte er es schaffen, einen verlässlichen Wurf zu entwickeln, wird er ein zentraler Baustein für die Zukunftsplanung der Hawks sein.
Dyson Daniels: Die Statistiken pro Saison
Saison | Minuten pro Spiel | FG pro Spiel | 3P FG pro Spiel | Punkte pro Spiel | Usage % |
2022/23 | 17,7 | 3,5 | 1,5 | 3,8 | 12,9 |
2023/24 | 22,3 | 5,1 | 2,2 | 5,8 | 13,9 |
2024/25 | 30,7 | 13,4 | 4,2 | 14,6 | 18,4 |
NBA Tops: Norman Powell - Addition durch Subtraktion
Als Norman Powell zum Abgang von Paul George aus LA gefragt wurde, hatte der Veteran eine einfache Antwort parat. "Addition durch Subtraktion", kommentierte Powell und spielte darauf an, dass das Clippers Team in dieser Saison eine größere Rolle für Spieler wie ihn parat hätte - etablierte Rollenspieler.
Nach knapp einem Monat wirkt es so, als hätte sich Powell diesen Satz zum Mantra gemacht. Der 31-jährige Flügelspieler legt Karrierebestleistungen in fast allen offensiven Statistiken auf (23,3 Pkt., 49 Prozent FG, 48,9 Prozent 3FG) und ist nach James Harden die zweite Scoring-Option der Clippers.
Vor PGs Abgang war Powell wahrlich kein unbeschriebenes Blatt als Werfer. In LA wurde er zuvor bewusst von der Bank eingesetzt, um die zweite Garde mit seinem Scoring zu befeuern. In dieser Saison ist vor allem seine heiße Hand von draußen der Grund für seine Bestleistungen. Powell nimmt knapp 8 Dreipunktewürfe pro Spiel, von denen er fast die Hälfte trifft. Neben Catch-and-Shoot-Würfen hat er sein Spiel auch auf Würfe aus dem Dribbling erweitert, die ihm neue Dimensionen in seinen Handlungsspielräumen auf dem Feld eröffnen.
Ob Powell dieses Tempo über eine ganze Saison durchhält, ist natürlich fraglich. Stand jetzt ist er aber ein Grund dafür, dass die Clippers mit 9-7 unterhaltsamer sind als man vor der Saison gedacht hätte.
NBA Tops: Dalton Knecht - Ein Rookie wie für LeBron gemacht
Das NBA-Cup Spiel am Dienstagabend sollte eine Partie für die Geschichtsbücher werden. Lakers-Rookie Dalton Knecht überragte mit 37 Punkten (12/16 FG, 9/12 3FG, 21 Punkte im dritten Viertel), womit er sich in mehreren Kategorien in die Geschichtsbücher eintragen durfte. Ganz unabhängig von dem persönlichen Erfolg scheint Knecht auch für die Lakers bisher alles zu sein, was sie sich erhofft haben könnten.
Dabei war Knechts Rolle zu Beginn der Saison noch unklar. Der Erstrundenpick aus diesem Jahr wurde von JJ Redick in Abschnitten eingesetzt, konnte aber in seinen ersten 10 Partien nur einmal mehr als 25 Minuten auf dem Feld stehen-in den letzten 5 Partien war das fünfmal der Fall. "Wir wollen unbedingt, dass er einfach wirft. Und wenn er es nicht macht, sind wir sauer auf ihn", sagte Anthony Davis über den Scharfschützen.
Knecht legt in den letzten 5 Partien, in denen für den verletzten Hachimura einsprang, 22,3 Punkte und 4,2 Rebounds auf. Seine Wurfquoten für die ganze Saison sind ebenfalls astronomisch (67,9 Prozenz eFG%, 61,4 Prozent FG, 47,9 Prozent 3FG).
Knecht nimmt fast zwei Drittel seiner Würfe jenseits der Dreierlinie und 95 Prozent seiner Dreier werden von Mitspielern aufgelegt. Vor allem für die Lakers-Stars Anthony Davis und LeBron James ist der Rookie damit der Werfer, den sie seit den Abgängen von Caruso und KCP suchen. Doch auch über den Wurf hinaus hat Knecht das Potenzial, stärker in den Spielaufbau integriert zu werden. Coach Redick hat sicherlich noch die ein oder andere Idee, wie man Knechts Talente einsetzen kann.
NBA-Flops: Tyrese Haliburton - Die Suche nach dem Wurf
Letzte Jahr um diese Zeit waren die Lobeshymnen um Tyrese Haliburton und die Pacers noch groß. Mit einer Reihe von Verletzungen zu Beginn des Kalenderjahres 2024 bekam Haliburtons All-NBA-Saison dann einen Dämpfer. Obwohl die Pacers auch in den Playoffs bis in die Runde der letzten vier vordrangen, wirkte Haliburton physisch eingeschränkt, was seinem Spiel Tempo und Athletik nahm.
Spult man zum aktuellen Stand um Haliburton vor, bleiben die Sorgen ähnlich zu denen am Beginn des Jahres. Der Aufbauspieler legt die mit Abstand schlechteste Wurfleistung seiner Karriere hin, und das auf allen Ebenen.
Saison | eFG % | FG % Korb | FG % Midrange | 3FG % |
2023/24 | 57,5 | 68 | 54 | 37 |
2024/25 | 46,6 | 70 | 42 | 30 |
Der einzige konstante Bereich sind die Abschlüsse um den Korb. Das Problem dabei: gerade mal 13 Prozent seiner Abschlüsse kommen aus diesem Bereich des Feldes, so wenig wie bei kaum einem anderen Guard. Hier schließt sich der Kreis, der ein ums andere Mal im Spielbericht deutlich wird. Haliburton hat seit mittlerweile fast einem Jahr Probleme mit seinem Dreipunktewurf. Die Alternative, nämlich den Zug zum Korb, sucht er aber auch immer weniger. Ob dies tatsächlich physische Ursachen hat oder der Tatsache geschuldet ist, dass sein Wurf nicht respektiert wird, ist noch offen.
NBA Flops: Jamal Murray - Ein unzuverlässiger Co-Star
Es war bereits vor der Saison klar, dass die Nuggets und Nikola Jokic den Jamal Murray aus der Meistersaison brauchen, um relevanten Basketball im Mai und Juni spielen zu können. Bisher lässt der Kanadier mit seiner Form aber noch auf sich warten. Die "nackten Zahlen" lesen sich auch in dieser Saison wieder unspektakulär. Murray legt 18,3 Punkte, 4,3 Rebounds und 5,5 Assists mit unterdurchschnittlichen Wurfquoten auf (41,1 Prozent FG, 33,3 Prozent 3FG).
Murray lebt nach wie vor in der Midrange (42 Prozent seiner Abschlüsse) und versucht, seine Präsenz auf die Dreipunktelinie zu erweitern (37 Prozent seiner Abschlüsse). Er attackiert dafür wenig den Korb, was mit seinen unterschiedlichen Wurfquoten nur schwer vereinbar ist.
Sein Star-Partner Nikola Jokic ist dadurch gezwungen, eine noch größere offensive Rolle einzunehmen und mehr Verantwortung zu schultern. Während diese Rechnung in der Regulären Saison bisher aufzugehen scheint, ist relativ klar, dass die Nuggets ohne Murray in Topform ihre Probleme bekommen werden.
NBA Flops: Jusuf Nurkic - Der Big Man, dem Größe fehlt
Die Phoenix Suns sind ein Team mit großen Ambitionen und fehlender Größe. Das Team um Kevin Durant und Devin Booker hat sich zwar in der Offseason mit neuen Additionen verbessert, die Center Position bleibt aber auch in dieser Saison wieder ein Fragezeichen. Die Lineups mit Jusuf Nurkic auf der Fünf haben ein -5,7 NetRating und gehören damit ins untere Viertel der Liga. Der Grund dafür ist unter anderem, dass Nurkic auf dem Papier vieles kann, in der Realität aber wenig umsetzt.
Der Bosnier tut sich schwer am offensiven Brett, die Offensive stagniert mit ihm auf dem Feld und die Defensive ist maximal mittelmäßig. Nurkic legt als Center eine effektive Wurfquote von 46,2 Prozent hin, womit er zu den schlechtesten 10 Prozent der Liga gehört. Von seinen Würfen um den Korb herum fallen gerade mal 54 Prozent und sein "Spacing" wird mit 29 Prozent Dreierquote nichtig. Die Suns sollten sich also stark überlegen, wie man seine 18,1 Millionen Jahresgehalt in einem Transfer verpacken könnte.